Alltag vermessen

Designwerkzeuge in der qualitativen Nutzerbefragung

Authors: Miriam Lahusen, Susanne Ritzmann, Gesche Joost

Die für Deutschland anvisierte «große Transformation zur klimaverträglichen Gesellschaft» (WBGU 2011: 67) ist ein vielteiliges Puzzle, das sich durch stetigen kulturellen und sozialen Wandel vervollständigt. Zusammengesetzt wird dieses Puzzle durch seine kleinsten Teile im Alltag. Seit Henri Lefebvre (1947) hat der Alltag als Ort der Praxis und des Konflikts zwischen ‹rational und irrational› Wissenschaftler fasziniert. Doch sein routiniertes Wesen hat die Eigenheit, den Beobachter für das «ganz Normale» blind zu machen und somit jede Beschreibung und Erforschung zu erschweren. Als Disziplin, die Alltägliches entwirft und verwirft, bietet das Design Werkzeuge, um das Vertraute sichtbar und das Intuitive kommunizierbar zu machen (Jones 1970). Der Einsatz von Kommunikationswerkzeugen aus der Designpraxis in qualitativen Interviews konnte zeigen, dass individuelle Muster derselben alltäglichen Praktiken sehr divergent sind. Aus den Erkenntnissen lassen sich Potenziale für mögliche Transformationsansätze ableiten, zugleich werden aber auch situative Einschränkungen antizipierten Verhaltens erkennbar.

Year

2015

Format

pdf

Publication type

Article

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