Nachhaltigkeitsbewertung

Die bekannteste Definition für Nachhaltigkeit findet sich im Report der Brundtland Kommission aus dem Jahr 1987: „ Nachhaltige Entwicklung ist Entwicklung, die den Bedarf der Gegenwart erfüllt, ohne die Möglichkeiten zukünftiger Generationen, ihre jeweiligen Bedarfe zu erfüllen, einzuschränken.“ Auf dem Weltgipfel 2005 wurde festgestellt, dass zu diesem Zweck die Abstimmung von ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Interessen, der sogenannten „drei Säulen“ der Nachhaltigkeit, notwendig ist.

Es gibt eine Vielzahl von Hinweisen darauf, dass die aktuelle Lebensweise der Menschheit nicht nachhaltig ist. Wir gefährden die Lebensbedingungen von zukünftigen Generationen, z. B. durch die übermäßige Nutzung von Ressourcen und die exzessiven Nutzung der Umwelt als eine Senke für Treibhausgasemissionen usw. Gleichzeitig nehmen vielerorts die sozialen Spannungen zu. Es ist offensichtlich, dass diese Probleme nicht allein durch einige bahnbrechende Erfindungen und Lösungen („Elektroautos!“, „kommunale erneuerbare Stromversorgung!“) aus der Welt geschafft werden können. Stattdessen müssen für viele Branchen, Produkte und Anwendungen wirtschaftlich tragfähige Lösungen gefunden werden.

Dabei ist festzustellen, dass die Auswirkungen bestimmter Maßnahmen auf die Umwelt, das Soziale und die Ökonomie im Vorhinein in der Regel kaum überblickt werden können. Oft stehen sich Vor- und Nachteile hinsichtlich verschiedener Aspekte der Nachhaltigkeit gegenüber. Dennoch wird der Begriff „nachhaltig“ immer häufiger verwendet. Vor diesem Hintergrund hat sich ein starkes Interesse daran entwickelt, die Nachhaltigkeit von Produkten, Technologien usw. qualitativ und quantitativ bewerten zu können. Mittlerweile existieren eine Reihe von Methoden und Modellen, um unterschiedliche Aspekte von Nachhaltigkeit zu bewerten. Diese decken allerdings einerseits oft noch nicht alle relevanten Nachhaltigkeitsaspekte ab und andererseits stehen in vielen Fällen viele isolierte Ergebnisse nebeneinander, ohne dass daraus konkrete Handlungsempfehlungen abgeleitet werden können.

Das ifeu hat die Methoden der Nachhaltigkeitsbewertung in vielen Projekten der letzten Jahre weiterentwickelt, um trotz der Herausforderungen Lösungen anbieten zu können. Dazu gehören unterschiedliche Sets von Nachhaltigkeitsindikatoren sowie die Integration der Ergebnisse in die Integrierte Lebenszyklus-Nachhaltigkeitsbewertung (ILCSA).

Integrierte Lebenszyklus-Nachhaltigkeitsbewertung

Die Integrierte Lebenszyklus-Nachhaltigkeitsanalyse (ILCSA) ist eine vom ifeu entwickelte Methode zur Bewertung der Nachhaltigkeitsauswirkungen von Produkten oder Technologien. Sie integriert die Analysen einzelner Nachhaltigkeitsaspekte wie z.B. LCA (Ökobilanz), LCC oder sLCA. Das ifeu hat die ILCSA Methode in vielen großen Projekten zur Technologieentwicklung angewendet.

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Nachhaltigkeitsindikatoren

Nachhaltigkeit messbar zu machen ist eine große Herausforderung. Ein wichtiges Instrument sind hierbei Nachhaltigkeitsindikatoren. Ein allgemeingültiger Indikatorensatz ist jedoch wenig sinnvoll, da auf der konkreten Umsetzungsebene in den jeweiligen Sektoren die Details entscheidend sind. Das ifeu befasst sich auf verschiedensten Ebenen intensiv mit der Entwicklung und Implementierung von Nachhaltigkeitsindikatoren und Indikatorsystemen.

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Lokale Umweltwirkungen: Lebensweg-UVU (LC-EIA)

Die Lebensweg-Umweltverträglichkeitsuntersuchung (Life Cycle Environmental Impact Assessment, LC-EIA) wurde als Bewertungsmethode für Umweltwirkungen vom ifeu in Zusammenarbeit mit der IUS Weibel & Ness GmbH mit der Absicht entwickelt, die Ergebnisse klassischer Ökobilanzen zu ergänzen und zu erweitern. So können mit der LC-EIA Methode lokale und standortspezifische Umweltwirkungen eines Produktsystems berücksichtigt werden, die in Standard-Ökobilanzen nicht einfließen.

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