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Weniger – Anders – Gemeinschaftlich: Strategien für ein erfülltes, ressourcenschonendes Leben

Wie Suffizienz im Alltag möglich wird, zeigen aktuelle praxiserprobte Anleitungen zum Lesen, Hören und Ausprobieren.
Ob sozial, materiell oder ökologisch: Die Ressourcen der Erde sind begrenzt. Entsprechend nimmt in den letzten Jahren das Bewusstsein in Deutschland und anderen europäischen Ländern zu, schonend mit sozialen, materiellen und ökologischen Ressourcen unserer Erde umgehen zu müssen.1 Der Wunsch, „weniger“ und „anders als bisher“ zu konsumieren ist vermehrt vorhanden, doch wie wir vom Wollen zum Handeln kommen, planetengerechte Verhaltensweisen fest in unseren Alltag integrieren, fällt meist schwer. Genau hier setzt das zweitteilige Verbundprojekt „SuPraStadt - Lebensqualität, Teilhabe und Ressourcenschonung durch soziale Diffusion von Suffizienzpraktiken in Stadtquartiere“ an:
Mehr als fünf Jahre lang arbeiteten Forschende in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt daran, ressourcenschonende Ansätze der Alltagsgestaltung in Städten zu entwickeln und diese „suffiziente“ Lebensweise für die Bürger*innen sicht- und erfahrbar zu machen. Suffizienz befähigt zu einer sozial gerechten, bedürfnisorientierten und ökologisch vertretbaren Lebensweise auf Basis eines wertschätzenden und maßvollen Umgangs mit Umwelt und Ressourcen. Grundsätzlich zeichnen sich Praktiken, die als suffizient gelten, durch drei Eigenschaften aus: „weniger“, „anders“ und „gemeinschaftlich“.
Auf dieser Grundlage konzipierten Forschende vom ifeu Institut, der FH Dortmund, dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) und dem Förderverein Collegium Academicum an menschlichen Bedürfnissen ausgerichtete, übertragbare Suffizienzpraktiken. Diese führten sie in drei Reallaboren – in Kooperation mit den Kommunen Heidelberg, Dortmund und Kelsterbach – ein und verstetigten sie erfolgreich im Alltagsleben der Bewohner*innen.
Zum Abschluss des Gesamtprojektes (SuPraStadt I + II) sind die Ergebnisse nun in unterschiedlichen Formaten veröffentlicht worden:
• Der Projektabschlussbericht enthält praktisch erprobte und wissenschaftlich evaluierte Methoden, Instrumente und Formate („SuPraStadt-Toolbox“) zur Verbreitung von Suffizienzpraktiken. Zielgruppe sind Schlüsselakteure aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.
• Der web-basierte, smartphone-optimierte „Suffizienzcheck“ dient als Orientierung, mit dessen Hilfe Bürger*innen ihren derzeitigen Lebensstil mit den Anforderungen eines planetengerechten Lebens abgleichen können. Zudem erhalten sie alltagspraktische Tipps, welche Maßnahmen zu einem suffizienteren Leben beitragen können.
• In der 13-minütigen Podcastfolge „Es reicht! Gut leben innerhalb der planetaren Grenzen“ erläutert der ifeu Forscher und SuPraStadt-Projektkoordinator Lars Brischke das Suffizienzkonzept, fasst die Projektergebnisse zusammen und teilt Eindrücke aus den drei Reallaboren
Zur vollständigen Pressemitteilung (PDF)
Zum Projekt inkl. Abschlussbericht, Toolbox, Suffizienzcheck
Zur Podcastfolge #15: „Es reicht! Gut leben innerhalb der planetaren Grenzen“
1 Beispiele hierfür sind das SRU-Diskussionspapier (SRU 2024), die Kampagne „Es reicht! Mehr Mut zu Suffizienz“ des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit (ÖNK 2024), die Datenbank europäischer Suffizienzpolitikmaßnahmen der Nachwuchsforschungsgruppe Energiesuffizienz (EnSu 2025) und die Handlungsempfehlungen zur Energie- und Wohnsuffizienz des Deutsch-Französischen Zukunftswerks (DFZW 2024) zu nennen (In: Brischke, L.-A. et al. (2025):
„Lebensqualität, Teilhabe und Ressourcenschonung durch soziale Diffusion von Suffizienzpraktiken in Stadtquartiere – Umsetzung und Verstetigung (SuPraStadt II)“.
Kontakt
Dr. Lars-Arvid Brischke
lars.brischke@ifeu.de
+49 (0)30 2844578 18
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