Agro-Energieerzeugung in der Region Stuttgart

Gestiegene Preise für fossile Energieträger, neue gesetzliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen vor dem Hintergrund der globalen Klimaerwärmung sowie die Suche nach neuen Einkommensquellen für die Landwirtschaft führen auch in der Region Stuttgart zum verstärkten Anbau nachwachsender Rohstoffe und zu deren energetischer Verwertung.

Die mit dem Anbau einhergehenden Veränderungen in der Landnutzung sowie der erfolgte bzw. geplante Bau neuer Anlagen zur energetischen Verwertung führen dabei zu neuen Fragestellungen, z. B. im Hinblick auf eine mögliche Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion und auf die Bewertung der Umweltverträglichkeit. Dies betrifft die Region Stuttgart in besonderem Maße, da der Freiraum der dicht besiedelten Region bereits heute zahlreichen Nutzungen und Anforderungen unterliegt. Gleichzeitig steht die Landwirtschaft in der Region durch Strukturwandel und Flächenverlust vor Herausforderungen, denen mit neuen Einkommensquellen, wie sie durch Anbau von nachwachsenden Rohstoffen und Bioenergieerzeugung entstehen können, möglicherweise begegnet werden könnte. Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt die Potenziale, Chancen und Risiken von Anbau und energetischer Verwertung nachwachsender Rohstoffe im Allgemeinen sowie im Besonderen für die Region Stuttgart. Aufgabe des ifeus war insbesondere, den Beitrag der Bioenergieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen und landwirtschaftlichen Reststoffen (Agro-Energieerzeugung) zur Deckung des Gesamtenergiebedarfs in der Region Stuttgart darzustellen.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung geben wertvolle Hinweise für die Koordinierung der räumlichen Erfordernisse von Klimaschutz, Nutzung Erneuerbarer Energien und Freiraumschutz. Diese Impulse können in die Fortschreibung des Landschaftsrahmenplans und in den geplanten Strukturbericht Landwirtschaft einfließen.

Angesichts der Flächenkonkurrenzen in der Region Stuttgart wird ein behutsamer Ausbau der Agro-Energieerzeugung empfohlen. Eine Übertragung von Bundes- oder Landeszielen auf die Region Stuttgart im Hinblick auf die zukünftig angestrebten Beiträge der Nachwachsenden Rohstoffe an der Energieversorgung wäre nur zu Lasten der Lebens- und Futtermittelproduktion möglich, so dass davon abgeraten wird. Stattdessen sollte die Energiekonzeption der Region Stuttgart insbesondere auf die verstärkte energetische Nutzung von Reststoffen aus der Landwirtschaft abzielen. Dabei können Synergien zwischen Energie- und Klimapolitik einerseits sowie Natur-, Boden- und Gewässerschutz andererseits erschlossen werden.

Auftraggeber

Verband Region Stuttgart

Partner

Ingenieurbüro Feldwisch

Büro für Umwelt- und Regionalentwicklung

Weitere Informationen

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