Implementierung von Nachhaltigkeitskriterien für die stoffliche Nutzung von Biomasse im Rahmen des Blauen Engel

Das Ziel einer nachhaltigen Stoffwirtschaft ist es, Biomasse verstärkt als Substitut für Produkte auf Basis fossiler Rohstoffe einzusetzen. Dabei stellt die Vielzahl und Vielfältigkeit der einzusetzenden Biomassen sowie der zu ersetzenden Produktwelt ein Problem dar, wenn es um die die Einschätzung der ökologischen Vorteilhaftigkeit von biobasierten Produkten gegenüber fossil basierten Produkten geht.

Im Projekt „Blauer Engel“ geht es darum, das Umweltzeichen Blauer Engel in neue Produktgruppen einzuführen. Damit können die vielfältigen Erkenntnisse zahlreicher Nachhaltigkeitsbewertungen dazu genutzt werden, eine direkte Orientierung beim Kauf von Produkten zu bieten. Daneben zeigt das Label erfahrungsgemäß einen erheblichen Ausstrahlungseffekt auf alle anderen Informationssysteme und auf Innovationsziele der Hersteller und hat darüber hinaus prägenden Einfluss auf nationale und europäische gesetzliche Entwicklungen. Konkret sollen Vergabegrundlagen für Biokunststoffe, Bioschmierstoffe, Biotenside und -detergenzien erarbeitet werden. Damit steht ein Produktkreis im Fokus, der seit einigen Jahren sowohl unter hohem Erwartungsdruck als auch unter starken Vorbehalten hinsichtlich seiner Rolle in einer nachhaltigen Ressourcenbewirtschaftung steht.

Die Erarbeitung von Vergabegrundlagen soll zum einen die umfassenden Vorarbeiten zur Nachhaltigkeitsbewertung von Biomassenutzung reflektieren, vor allem aber die zielführenden Kernkriterien für den Nachweis effektiver ökologischer Vorteile dieser Produkte definieren bzw. umgekehrt die Kriterien herausstellen, die im umgekehrten Fall den Ausschluss einer Vergabe begründen würden.