Deponiebedarfsprognose

Da eine funktionierende Kreislaufwirtschaft darauf angewiesen ist, technisch ungeeignete oder schadstoffbelastete Teilmassenströme auszuschleusen, müssen hierfür Deponien in jedem Bundesland zu Verfügung stehen. Es gilt, ausreichende Entsorgungskapazitäten auf Deponien bereit zu stellen, ohne die Kreislaufwirtschaft zu gefährden.

Eine derartige restriktive Bedarfsanalyse wurde für Rheinland-Pfalz durchgeführt. Im Rahmen einer Studie galt es zu prüfen, ob und wie lange die vorhandenen Deponien der Deponieklassen DK 0 bis DK II den bestehenden und zukünftigen Bedarf abdecken oder mittel- oder langfristig neue Deponiekapazitäten geschaffen werden müssen. Diese Prüfung erfolgt für sechs Teilregionen des Landes mit dem Ziel, Abfalltransporte auf ein Mindestmaß zu beschränken.

In einem ersten Schritt galt es, die für die Fragestellungen relevanten Abfallmassenströme und für diese wiederum die Teilmassenströme zu identifizieren, die zukünftig einer Verwertung außerhalb der Deponiekörper zugeführt werden können. Für Rheinland-Pfalz haben die Bau- und Abbruchabfälle (AVV-Schlüssel 17) mit Abstand die größte Relevanz, gefolgt von den Abfällen aus Abfallbehandlungsanlagen (AVV-Schlüssel 19). Zur Analyse der Ablagerungsmöglichkeiten erfolgten eine Befragung der Deponiebetreiber (auch zu Erweiterungsvorhaben) und eine Auswertung der vorhandenen Informationen zu bspw. Restvolumina und Genehmigungssituation. Im Ergebnis zeigte sich für die meisten Regionen ein mittelfristiger Bedarf an neuen Deponiekapazitäten und hier vor allem der Deponieklasse I, der zu einem erheblichen Anteil aus der Notwendigkeit zur Entsorgung von Böden und bodenähnlichen Massen resultiert.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Rahmen einer Tagung (13. Mainzer Arbeitstage des LfU, am 07. Juli 2016 in Budenheim) vorgestellt und in Form einer Kurzfassung veröffentlicht. Derzeit erfolgt eine Abstimmung mit den beteiligten Kreisen. Das Projekt wurde 2016 abgeschlossen.

Die Studie wurde in der Verantwortung des ifeu Heidelberg erstellt. Der Arbeitsschwerpunkt des ifeu lag, differenziert nach den einzelnen Regionen, in der Prognose des zukünftigen Gesamtaufkommens in den verschiedenen Abfallarten, der Prüfung der jeweiligen Verwertbarkeit und daraus abgeleitet der Bezifferung des Bedarfs an Deponiekapazitäten in den einzelnen Deponieklassen.

Laufzeit

November 2015 – September 2016

Auftraggeber

Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz

Partner

u.e.c. Berlin (Umwelt- und Energie-Consult GmbH)

Weitere Inhalte zum Thema:

Ressourcen