Naturschutz und fortschrittliche Biokraftstoffe

Reststoffe als Biokraftstoff

Die Biokraftstoffpolitik der EU hat sich aufgrund der Debatte zur indirekten Landnutzungsänderung (ILUC) in Richtung der Nutzung von Abfall- und Reststoffe anstelle von Anbaubiomasse verschoben. Während die Erneuerbare Energie-Richtlinie (RED) für die „konventionellen“ Biokraftstoffe eine Deckelung vorsieht, soll der Anteil „fortschrittlicher“ (Bio)Kraftstoffe massiv bis 2030 ausgebaut werden.

Die Hauptpotenziale werden dabei in agrarischen Rückständen (v.a. Stroh) und Waldrest- bzw. Durchforstungsholz gesehen. In beiden Fällen sind jedoch verstärkte Nutzungen nicht ohne Wechselwirkung mit Belangen des Naturschutzes zu vermuten. Fokus dieses Vorhabens ist es herauszustellen, ob und in welcher Weise die Nutzung solcher Biomasserohstoffe für fortschrittliche Biokraftstoffe Auswirkungen und Risiken aus Naturschutzsicht nach sich zieht.

Das erste Ziel des Vorhabens liegt in der Analyse über die verschiedenen Wirkmechanismen der neuen Biokraftstoffpfade auf Naturschutzaspekte mit dem Schwerpunkt der Biodiversität und bezieht auch Aspekte wie landschaftliche Effekte oder Hemerobie ein. Im Weiteren wird auch die künftige Relevanz der fortschrittlichen Biokraftstoffe vor dem Hintergrund der verschiedenen Politikziele, der technisch-ökonomischen Entwicklungstrends intensiv beleuchtet. Letztlich sollen mit diesem Vorhaben Kriterien zur klaren Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Belange entwickelt werden. Dazu werden Vorschläge erarbeitet, die den Stand der Forschung zu dieser Thematik reflektieren.

Die erarbeiteten Vorschläge sollen in den politischen Prozess zur Weiterentwicklung der RED einfließen und ermöglichen, auf Entwicklungen in den Verhandlungen auf europäischer Ebene zu reagieren.

Laufzeit

Dezember 2016 – Juli 2019

Gefördert durch

Bundesamt für Naturschutz (BfN), FKZ-Nummer 3516 82 2800

Partner

Öko-Institut e.V.

Weitere Informationen

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