Zukünftige Maßnahmen zur Kraftstoffeinsparung und Treibhausgasminderung bei schweren Nutzfahrzeugen

Hintergrund

Der Verkehrssektor ist heute für ca. 30 % des Endenergieverbrauchs und 20 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Dabei hat der Straßenverkehr den größten Anteil. Schwere Nutzfahrzeuge sind heute für rund ein Viertel des Energieverbrauchs im Straßenverkehr verantwortlich. Aktuelle Prognosen erwarten auch für die Zukunft eine weitere deutliche Zunahme des Lkw-Verkehrs. Um die Energieverbrauchs- und Klimaschutzziele zu erreichen sind damit auch bei schweren Nutzfahrzeugen deutliche Minderungen des Kraftstoffverbrauchs notwendig. In der Studie „Zukünftige Maßnahmen zur Kraftstoffeinsparung und Treibhausgasminderung bei schweren Nutzfahrzeugen“ wurden Energieeinspar- und Treibhausgasminderungspotenziale von bisher nicht serienmäßigen technologischen Effizienzmaßnahmen bei schweren Nutzfahrzeugen abgeschätzt sowie deren Kosteneffizienz zur Treibhausgasminderung untersucht. Die Studie ist als UBA-Text 32/2015 beim Umweltbundesamt veröffentlicht.

Vorgehen

Im ersten Arbeitsschwerpunkt wurden Potenziale zur Reduktion von Energieverbrauch ausgewählter Technologien am Antriebstrang, zur Verbesserung von Aerodynamik und Rollwiderstand sowie Optimierungen von Fahrzeuggewicht, Nebenverbrauchern und Fahrzeugregelung systematisch untersucht. Dabei wurde mit dem Simulationstool VECTO das neue Berechnungsverfahren zur CO2-Zertifizierung von schweren Nutzfahrzeugen in der Europäischen Union eingesetzt. Darauf aufbauend erfolgte die Berechnung von Treibhausgaseinsparpotenzialen von Einzeltechnologien sowie für Technologiepakete.

Anschließend erfolgte die Analyse von mit dem Einsatz dieser Technologien verbundenen Änderungen der Fahrzeugkosten, insbesondere zusätzlicher Anschaffungskosten und möglicher Kraftstoffkosteneinsparungen. Einsparpotenziale und Kosten einzelner Technologien sowie von Technologiepaketen wurden in einer Kosten-Nutzen-Matrix zusammengeführt und Auswertungen zur Potenzialhöhe und Kosteneffizienz (Amortisationszeiten, MAC-Kostenkurven, kumulierte THG-Vermeidungskosten)  zur Treibhausgasminderung über verschiedene Betrachtungszeiträume durchgeführt.

In einem zusätzlichen Schwerpunkt des Vorhabens wurden Hemmnisse für Einsatz und Verbreitung kraftstoffsparender Technologien bei Lkw-Betreibern bewertet sowie mögliche Maßnahmen und politische Strategien untersucht, welche die Einführung zusätzlicher treibhausgasmindernder Technologien bei schweren Nutzfahrzeugen unterstützen und ihre stärkere Verbreitung in Europa fördern können.

Laufzeit

Juli 2011 – Februar 2015

Auftraggeber

Umweltbundesamt

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