Vollständige Aufbereitung und Verwertung von Boden- und Bauschuttmaterial

Böden, bodenähnliche mineralische Bauabfälle und Boden-/Bauschuttgemische sind bei ihrer Entsorgung hochproblematisch. Sie fallen in sehr großen Mengen an und werden derzeit fast ausschließlich über Ablagerung auf Deponien entsorgt. Es gibt mittlerweile viele Regionen auch außerhalb Baden-Württembergs, die nicht mehr genügend Kapazitäten für diese Form der Entsorgung haben.

Die Studie entwickelt Strategien, Böden und Boden-/Bauschuttmischungen gezielt so aufzubereiten, dass sie als Rohstoffe in der Baustoffindustrie verwendet werden können. Dort substituieren sie den Einsatz von primären Rohstoffen. Gelingen kann dies mit der Schwertwäsche, einer innovativen Aufbereitungstechnologie. Außerdem müssen Spezifikationen der Industrie (Beton, Ziegel, Kalksandstein etc.), notwendige Anpassungen in der Aufbereitungstechnik und letztendlich die Auswahl und Vorkonfektionierung der Abfallmassen im Input zusammenspielen.

Die Untersuchungen zeigen, dass sich die Böden gezielt aufbereiten und nass so klassieren lassen, dass eine hochwertige Verwertung der verschiedenen Outputmassen möglich ist. Die Schlämme bzw. die Schluff-/Tonfraktion eignen sich als Rohstoffe für den Lehmbau, wenn bei der Fällung anorganische Fällmittel eingesetzt werden. Die Massen lassen sich aber auch zu Flüssigboden verarbeiten. Die Sande können bei der Herstellung von Transportbeton oder Betonwaren verwendet werden, wobei auf eine gute Auftrennung gegenüber dem Schluff geachtet werden muss. Für die gröberen Gesteinskörnungen gibt es mehrere Verwertungswege, und zwar in den üblichen Wegen des Erdbaus (Bettungsmaterial Wegeplatten und ähnliche Einsatzmöglichkeiten im Garten- und Landschaftsbau), aber auch als Zuschlag bei der Produktion von Transportbeton. Auch die Spezifikationen der Kalksandstein- und Ziegelindustrie lassen sich grundsätzlich erreichen und zwar dann, wenn ein geogen geeignetes Einzugsgebiet vorhanden ist.

Laufzeit

Juli 2017 – Dezember 2019

Gefördert durch

Deutsche Bundesstiftung Umwelt (AZ 32046)

Partner

Fa. Feeß Kirchheim/Teck

IAB Weimar

Universität Tübingen

Weitere Informationen

Abschlussbericht (pdf 3 MB)

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