Stoffstrom-, Klimagas- und Umweltbilanz für die Nutzung von biogenen Abfallstoffen des Landes Berlin
Autor*innen: Regine Vogt
Müll und Abfall, Ausgabe 02/2015. Das Land Berlin hat sich mit dem Abfallwirtschaftskonzept 2011 zum Ziel gesetzt, die Berliner Abfallwirtschaft insbesondere unter Ressourcen- und Klimaschutzaspekten zu einer modernen Kreislaufwirtschaft weiterzuentwickeln. Zur Evaluierung der Fortschritte dient eine regelmäßig zu erstellende Stoffstrom-, Klimagas- und Umweltbilanz. Eine erste umfassende Bilanz wurde federführend durch das IFEU Heidelberg für das Jahr 2010 durchgeführt. Diese zeigte, dass die Berliner Abfallentsorgung bereits eine deutliche Entlastung klimaschädlicher Gase erreicht. In einer zweiten Studie für das Jahr 2012 sah sich der Beitrag zum Klimaschutz bestätigt, wobei weitere Optimierungspotenziale offen sind und angestrebt werden. Zudem wurde die Bilanzierung auf ausgewählte Umweltparameter ausgedehnt. Es zeigte sich eine bereits umfassende Ressourcenschonung aber auch weitere Optimierungsmöglichkeiten z. B. im Hinblick auf Ammoniak oder Quecksilberemissionen. Nach dem Berliner Abfallwirtschaftskonzept sind biogene Abfälle ab 2015 einer hochwertigen Verwertung zuzuführen. Ziel ist die nachhaltige Nutzung der Verwertungspotenziale der Abfälle mit Behandlung dieser über emissionsarme Verwertungswege. Bioabfall wird im Innenstadtbereich bereits weitgehend vollständig erfasst und seit 2013 stofflich und energetisch genutzt. Auch für Laubabfälle und Mähgut soll die offene, teils mit erheblichen Emissionen verbundene Kompostierung durch hochwertige Alternativen ersetzt werden. Hierzu finden Modellversuche statt, die in diesem Beitrag vorgestellt werden.