Nachhaltige Unternehmen

Unternehmen stehen mit den Umweltauswirkungen ihrer Aktivitäten immer wieder im Fokus öffentlicher Diskussionen. Immer mehr Unternehmen nehmen ihre Rolle proaktiv wahr, erheben systematisch Daten zu Energieverbrauch und Schadstoffemissionen und lassen die Umweltauswirkungen neutral bewerten. Das ifeu unterstützt sie dabei.

Kontakt

Benedikt Kauertz

Dipl.-Ingenieur (TU) Raum- und Umweltplanung
Fachbereichsleiter
+49 (0)6221 4767 57
benedikt.kauertz@ifeu.de

Unternehmensklimabilanzierung

Das ifeu berät seit vielen Jahren Unternehmen bei der Aufstellung von Umweltbilanzen, welche die Auswirkungen der unternehmerischen Tätigkeit auf die Umwelt untersuchen und quantifizieren. Hierbei finden verschiedene relevante Umweltwirkungskategorien Berücksichtigung. Seit einigen Jahren steht der Klimawandel aufgrund seiner globalen und irreversiblen Auswirkungen sowie der notwendigen signifikanten Reduktion der Treibhausgasemissionen im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses.

Mit den Weltklimagipfeln lag der mediale Fokus in der Klimadebatte lange vor allem auf den Staaten. Berechtigterweise sehen sich heute jedoch vermehrt auch Unternehmen mit der Forderung konfrontiert, Verantwortung für ihre Auswirkungen auf das Klima zu übernehmen, da sie in marktwirtschaftlich strukturierten Ländern einen Großteil der anthropogenen Treibhausgasemissionen verursachen. Um überhaupt Verantwortung übernehmen zu können, ist es notwendig, die Folgen des eigenen Handelns zu kennen. Mittlerweile stellen daher viele Unternehmen Klimabilanzen auf, welche die Auswirkungen ihrer geschäftlichen Aktivitäten auf das Klima ermitteln und quantifizieren.

Vor einigen Jahren berücksichtigten die meisten Unternehmen nur die direkten Emissionen ihrer Aktivitäten (Scope 1) sowie die Emissionen aus dem Strombezug dafür (Scope 2). Heute stellen sich jedoch verstärkt Unternehmen der Herausforderung, alle wesentlichen Emissionen entlang ihrer Wertschöpfungskette zu berücksichtigten (Scope 3). Aufgrund der Relevanz dieser indirekten Emissionen, insbesondere für weiterverarbeitende Betriebe und Unternehmen aus der Finanz- und Handelsbranche, ist deren Einbeziehung wichtig, auch um den vielfältigen Erwartungen der Stakeholder gerecht zu werden und sich nicht dem Verdacht des Greenwashings auszusetzen.

Die Berechnung der Unternehmensklimabilanz ist aber nur der erste Schritt, in dem der Status quo festgestellt wird. Darauf aufbauend sollten Unternehmen konkrete Reduktionsziele formulieren, um ihren Beitrag zum Schutz des Klimas zu leisten.

Neben den Erwartungen der Gesellschaft als Ganzes und insbesondere der Konsumenten, der Politik, den Investoren und den bekannten NGOs aus dem Umweltbereich gibt es weitere spezifische Treiber für die Unternehmensklimabilanzierung:

  • CDP: Das CDP (ehemals Carbon Disclosure Project) ist eine gemeinnützige Organisation, die im Namen von zahlreichen namhaften Investoren (z.B. Bank of America, Allianz SE) und großen Einkäufern (z.B. Walmart, The Coca-Cola Company) Unternehmen jährlich auffordert, einen Fragebogen auszufüllen, der neben weiteren Aspekten vor allem auf die Abfrage der Klimabilanzergebnisse des Unternehmens zielt.
  • Aktienindizes für Nachhaltigkeit: Hierzu gehört vor allem der Dow Jones Sustainability Index und der FTSE4Good-Index. Beide berücksichtigen in ihren Ratings auch die Treibhausgasemissionen eines Unternehmens.
  • GHG Protocol Initiative: Eine Intitiatve des World Resource Institutes (WRI) und des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD), welche die derzeit am meisten genutzten Standards für die Unternehmensklimabilanzierung entwickelt hat.
  • Science-based Targets Initiative: Eine Koalition aus CDP, WWF, UN Global Compact und WRI propagiert, dass Unternehmen sich langfristige Reduktionsziele setzen sollen, die im Einklang mit dem aktuellen Stand der Klimaforschung stehen, um ihren fairen Beitrag zur Einhaltung des 2°C-Ziels zu leisten.
  • Global Reporting Initiative (GRI): Die GRI ist eine gemeinnützige Organisation, die für das weltweit meist genutzte Rahmenwerk zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten verantwortlich ist. Teil diese Rahmenwerks sind Vorgaben zur Veröffentlichung der Ergebnisse von Unternehmensklimabilanzen.

 

Unsere Kompetenzen

  • Verifizierung/ Prüfung von Klimabilanzen
  • Berechnung der Unternehmensklimabilanz
  • Sicherstellung der Normkonformität mit ISO 14064 und den verschiedenen GHG Protocol Standards
  • Unterstützung bei der Festlegung der Bilanzraumgrenzen (u. a. materiality assessment)
  • Langjährige Erfahrung in der Bewertung und Quantifizierung von Umweltwirkungen
  • Recherche und Berechnung von Emissionsfaktoren
  • Beratung bei der Entwicklung von Reduktionszielen (Science-based targets)
  • Unterstützung bei der Entwicklung eines Reduktionspfads (u.a. Szenarioplanung, Expertenprognosen)
  • Workshops und Trainings für Mitarbeiter und Lieferanten
  • Unterstützung bei der normkonformen Umsetzung der Scope 2-Bilanzierung (Stichwort: Ökostrom)
  • Screening der Aktivitäten des direkten Marktumfeldes
  • Entwicklung von unternehmensspezifischen excel-basierten Tools
  • Erstellung eines Inventory Management Plans als Grundlage für die Institutionalisierung des Prozesses der Klimabilanzierung (Festlegung von Verantwortlichkeiten, Zeitabläufen, Recalculation Policy, Qualitätssicherungsmaßnahmen, Datenmanagement, etc.)

Referenzen

Das ifeu hat über die Jahre zahlreiche Auftraggeber bei der Quantifizierung und Bewertung ihrer Auswirkungen auf die Umwelt und das Klima unterstützt. Im Hinblick auf die Klimabilanzierung von Unternehmen möchten wir folgende Beispiele besonders hervorheben:

Umfassende Beratung eines amerikanischen Großkonzerns (Emissionsfaktoren, Implementierung, Bilanzgrenzen, Recalculation Policy, Prozesse und Strukturen, Mitarbeiterschulungen, Besonderheiten bei der Bilanzierung von Scope 2 und 3, etc.) Verifizierung der Klimabilanz einer führenden europäischen Einzelhandelskette und anschließend fortlaufende Beratung
Beratung und Mitarbeit bei der Erstellung der Umweltbilanz von Bertelsmann Beratung eines international agierenden Verpackungsunternehmens bei der Berechnung einer umfassenden Klimabilanz (alle drei Scopes) sowie der Formulierung von wissenschaftsbasierten Reduktionszielen (Science-based Targets)
Screening der Aktivitäten des direkten Marktumfeldes Entwicklung von unternehmensspezifischen Excel-basierten Tools Erstellung eines Inventory Management Plans als Grundlage für die Institutionalisierung des Prozesses der KlimabilanzierFestlegung von Verantwortlichkeiten, Zeitabläufen, Recalculation Policy, Qualitätssicherungsmaßnahmen, Datenmanagement, etc.)