Abfallvermeidung und Materialeffizienz

Abfallvermeidung

Abfälle zu vermeiden entspricht nach dem gelten Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) der obersten Maxime einer Kreislaufwirtschaft. Alle Prozesse in der Produktion und im Konsum daraufhin zu prüfen, wie das Entstehen an Abfällen zu mindern oder sogar vollständig zu vermeiden ist, muss daher vorrangiges abfallwirtschaftliches Ziel sein. Abfälle zu vermeiden hat auch aus Sicht der Schonung von Ressourcen große Bedeutung. Produkte langlebiger und mit weniger Materialeinsatz zu gestalten, ihre Nutzungszeit zu intensivieren und eine Reihe anderer vergleichbarer Ansätze bewirken eine Reduktion des Rohstoffeinsatzes und der Ressourcenbeanspruchung ebenso wie eine Verringerung des Abfallaufkommens über die gesamte Produktionskette hinweg. Der Bausektor hat einen enorm hohen Rohstoffbedarf – das Aufkommen vor allem an mineralischen Abfällen übertrifft deutlich alle anderen Abfallmassenströme. Im Lebensmittelbereich entstehen jährlich 80 kg Abfall pro Kopf. Das ist nicht nur aus ethischer Sicht problematisch, denn überdies sind die landwirtschaftliche Produktion und die Herstellung der Lebensmittel mit hohem Ressourceneinsatz und Umweltlasten verbunden.

Materialeffizienz

Der effiziente Umgang mit Ressourcen im Allgemeinen – und mit Materialien im Speziellen (Materialeffizienz) – ist eine wichtige Strategie zur Verminderung des Ressourcenverbrauchs eines Landes. Der Effizienzansatz zielt darauf ab, mit weniger Einsatz von z.B. Material den gleichen Nutzen zu erzielen, oder mit dem gleichen Einsatz einen höheren Nutzen. Dabei können Effizienzmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen betrachtet und umgesetzt werden. Deutschland hat mit der Verabschiedung des Deutschen Ressourceneffizienzprogrammes (ProgRess) als einer der ersten Staaten einen politischen Fokus auf Leitideen und Handlungsansätze zum Schutz der natürlichen Ressourcen gelegt. ProgRess I und II beschreiben u.a. Ansätze und Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz in der gesamten Wertschöpfungskette. Dazu zählt ebenso eine optimierte Bereitstellung von Materialien und Produkten als auch eine effiziente Nutzung durch den Konsumenten. Am Ende des Lebenszyklus sind möglichst geschlossene Recyclingströme zentrale Aufgabe einer Ressourceneffizienzstrategie. Das ifeu ist an verschiedenen Projekten beteiligt, die auf die politische Strategieentwicklung im nationalen und internationalen Kontext der Ressourceneffizienzpolitik abzielen. Weiterhin setzen wir den Schwerpunkt auf die Analyse von Effizienzpotenzialen von Materialien mit Hilfe von Stoffstromanalysen und Ökobilanzen.

Kontakt

Regine Vogt

Dipl.-Ing. für Technischen Umweltschutz
+49 (0)6221 4767 22
regine.vogt@ifeu.de

Projekte

Weiße Trockenbauelemente, im Inneren eines neu gebauten Hauses an die Wand gelehnt.

VDI Trockenbauelemente

Erstellung einer Studie zur vergleichenden ökologischen und ökonomischen Bewertung des Ressourcenaufwands: Einsatz von Trockenbauelementen

Im Trockenbau dominiert die Gipskartonplatte den Markt. Doch zunehmend werden auch alternative Bauelemente auf Basis von nachwachsenden oder natürlichen Rohstoffen nach-gefragt. Das Projekt untersucht…

KartAL IV

Gebäudesteckbriefe und regionale Kataster als Basis für die Kreislaufwirtschaft auf dem Bau

Der übergeordnete Anlass dieses Forschungsprojektes ist die Entwicklung und Konkretisierung einer Urban Mining Strategie durch die Erschließung von Ressourcenschonungspotenzialen bei Herstellung,…

AWK Berlin

Mit der Fortschreibung des Abfallwirtschaftskonzepts des Landes Berlin soll für die Teilbereiche Siedlungsabfall und Bauabfall das von der Berliner Landesregierung beschlossene „zero-waste“ Konzept in…

UBA Coffee To Go

Im Projekt wird das Aufkommen von Einweggetränkebechern (To-Go-Becher) für Heißgetränke in Deutschland sowie deren abfallwirtschaftliche Relevanz und die Auswirkungen auf Ressourcen und Umwelt…

Lebensmittelverschwendung wirksam reduzieren - gemeinsam mehr erreichen

Lebensmittelverschwendung wirksam reduzieren ist perspektivisch ein zentrales Aufgabenfeld. In vielen Bereichen gibt es in der Praxis bereits gute Lösungsansätze, noch fehlt aber in vielen Fällen eine…

BioRest - Verfügbarkeit und Nutzungsoptionen biogener Abfall- und Reststoffe im Energiesystem

Welches Potenzial an biogenen Abfällen und Reststoffen steht dem Energiesystem zur Verfügung und für welchen Zweck soll es bevorzugt genutzt werden? Diese Fragen standen im Zentrum des gemeinsam mit…

Steigerung des Kunststoffrecyclings

Nur 40 Prozent der Kunststoffabfälle gelangen in den Wirtschaftskreislauf zurück. Der überwiegende Anteil dieser Abfälle wird energetisch genutzt. Wie kann der Einsatz von Rezyklaten optimiert werden?…

Entsorgung von teerhaltigem Straßenaufbruch aus ökologischer Sicht

Die optimierte energetisch/stoffliche Verwertung von pechhaltigem Straßenaufbruch ist ökologisch sinnvoll, so die Lasten aus dem Antransport dem nicht entgegenstehen und der Transport per Binnenschiff…

KartAL III

Erhöhung des Rezyklateinsatzes in der Baustoffproduktion

Ein hochwertiges Recycling mit dem Ziel einer bestmöglichen Vermeidung des Downcyclings durch Qualitätsminderungen erfordert ein Denken im Systemzusammenhang. Die gesamte Verwertungskette vom Abfall-…

Fortschreibung Abfallvermeidungsprogramm

Erarbeitung der Grundlage für die Fortschreibung des Abfallvermeidungsprogramms des Bundes auf Basis einer Analyse und Bewertung des Umsetzungsstandes

Das nationale Abfallvermeidungsprogramm des Bundes hat einen zentralen Impuls zur Steigerung der Ressourceneffizienz geleistet und ist im umfassenden Dialogprozess mit Ländern, Kommunen und den…

Deponiebedarfsprognose

Welche Abfallmassen müssen zukünftig auf Deponien welcher Deponieklasse abgelagert werden, welche Ablagerungsvolumina stehen hierfür in den einzelnen Regionen von Rheinland-Pfalz zur Verfügung und…

Abfallvermeidung in der Baubranche

Im Auftrag des Umweltministeriums Baden-Württemberg und der Landesanstalt für Umwelt haben wir zahlreiche Informationen zur Abfallvermeidung in der Baubranche gezielt für Bauherren, Architekten und…

Fortschreibung des Abfallwirtschaftsplans in Südtirol

Mit der Fortschreibung des Planes wurden für die Abfallwirtschaft der autonomen Provinz neue Akzente gesetzt. Das ifeu Heidelberg hatte die Aufgabe, diese fachlich mit vorzubereiten und aus…

Ideen für mögliche Maßnahmen zur Abfallvermeidung

An welcher Stelle lassen sich mit welchen Maßnahmen in welchem Umfang Abfälle vermeiden? Wie gezeigt werden konnte, gibt es in den für Baden-Württemberg wichtigen Branchen viele Ansatzpunkte und…