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Aktuelle Daten des Umweltbundesamtes zu den Treibhausgasemissonen des Verkehrs zeigen eine deutliche Zielverfehlung im Jahr 2023

innerstädtischer Autoverkehr mit sichtbaren Emissionen

Am 15.03.2024 veröffentlichte das Umweltbundesamt in einer Pressemitteilung die vorläufigen Daten zu den Treibhausgasemissionen Deutschlands im Jahr 2023. Diese sind Grundlage der Berichterstattung und für die Erarbeitung von Klimaschutzsofortprogrammen der Bundesregierung nach dem nationalen Klimaschutzgesetz (KSG).

Das UBA stellt hierbei fest, dass im Jahr 2023 in Deutschland insgesamt rund 673 Millionen Tonnen Treibhausgase (THG) – 76 Millionen Tonnen oder 10,1 Prozent weniger als 2022 – emittiert wurden. Insbesondere der Verkehrssektor müsse beim Klimaschutz aber nachsteuern. 

„Im Verkehr wurden 2023 rund 146 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente ausgestoßen. Damit liegen die THG-Emissionen im Verkehrssektor rund 1,8 Mio. Tonnen (1,2 Prozent) unter dem Wert von 2022 und rund 13 Mio. Tonnen über der nach KSG für 2023 zulässigen Jahresemissionsmenge von 133 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente. Im Vorjahr waren die Emissionen noch leicht angestiegen. Angesichts der nur geringen Überschreitung im Gebäudesektor ist der Verkehr damit der einzige Sektor, der sein Ziel deutlich verfehlt und sich weiter vom gesetzlichen Zielpfad entfernt. Haupttreiber des geringen Emissionsrückgangs sind dabei aber nicht etwa effektive Klimaschutzmaßnahmen, sondern die abnehmende Fahrleistung im Straßengüterverkehr. Verglichen mit 2022 hat der Pkw-Verkehr in 2023 dagegen leicht zugenommen. Die im vergangenen Jahr neu zugelassenen Elektrofahrzeuge im Pkw-Bestand wirken hier leicht emissionsmindernd.“ (UBA Pressemitteilung Nr. 11 vom 15.03.2024)

Das ifeu unterstützte das UBA bei der Erstellung der vorläufigen THG-Daten sowie bei der Ursachenanalyse für den Sektor Verkehr. Die Arbeiten fanden im Rahmen der Aktualisierung der Modelle TREMOD und TREMOD-MM statt (Projekt AZ 69421/004).