Baustoffrechner

Die Regierung der Republik Ruanda hat im Jahr 2015 die Nationale Wohnungsbaupolitik (MININFRA 2015) verabschiedet. Diese soll dem wachsenden Wohnungsbedarf in städtischen und ländlichen Gebieten Rechnung tragen und den Einsatz von lokal verfügbaren, umweltfreundlichen und kostengünstigen Baustoffen fördern. Es wird erwartet, dass der Verbrauch an mineralischen Baustoffen in Ruanda in der Zukunft deutlich steigt. Baustoffmaterialien für den Wohnungsbau machen fast 40 % des Gesamtmassenstroms für Feststoffe in Kigali aus. Der Anteil am Energiestrom beträgt etwa 12 %, während Treibhausgasemissionen bei etwa 20 % liegen.

Ein umfassender Vergleich von Baustoffmaterialien (z. B. traditionelle Materialien, verdichtete Lehmsteine, Beton, Ziegel, STRAWTEC Panele etc.) wäre eine hochwillkommene Unterstützung der Nationalen Wohnungsbaustrategie.

Zu diesem Zweck entwickelte das ifeu im Rapid Planning Projekt im Rahmen des Future Megacities Programms des Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Baustoffrechner. Der Microsoft-Excel-basierte Rechner verwendet bei der Gebäudeanalyse Ökobilanzdaten von einzelnen Baumaterialien. Der Ökobilanzansatz modelliert sämtliche Schritte vom Rohstoffabbau über den Transport bis hin zur Herstellung der Baustoffe.

Der Baustoffrechner umfasst eine Reihe von ausgewählten Materialtypen und Baumethoden, die in Ruanda Anwendung finden. Die Benutzeroberfläche besteht aus Gebäudestrukturelementen wie Fundamentgestaltung, Schale, Erdgeschoß, Tragwerk bis hin zu den Dachelementen. Benutzer können für jedes Element das gewünschte Material in der benötigten Menge auswählen. Basierend auf der Auswahl ermittelt der Baustoffrechner die Ergebnisse der Umweltwirkungen in den Kategorien Klimawandel, Energieverbrauch, Wasserverbrauch und Flächennutzung.

Laufzeit

Januar 2014 – Dezember 2019

Gefördert durch

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Partner

AT-Verband - Verband zur Förderung angepasster, sozial- und umweltverträglicher Technologien e.V. (Projektkoordinator), UN-Habitat (United Nations Human Settlements Programme), IZES - Institut für ZukunftsEnergieSysteme gGmbH, ifak - Institut für Automation und Kommunikation Magdeburg, Eberhard Karls Universität Tübingen, Frankfurt University of Applied Sciences, Universität Stuttgart, Technische Universität Berlin, Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

Weitere Inhalte zum Thema:

Methoden & Tools