CORE – Ressourcenschonender und klimaoptimierter Beton in Berlin

Um die hohen Treibhausgas-Emissionen und Ressourcenverbräuche im Bausektor zu reduzieren, setzt das Land Berlin auf den Einsatz von nachhaltigen Baustoffen sowie auf zirkuläres Bauen.

Die Firma neustark hat ein neuartiges Verfahren entwickelt, in welches durch die sogenannte beschleunigte Karbonatisierung CO2 in RC-Gesteinskörnung speichert. Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (SenUMVK) hat sich zum Ziel gesetzt, die Klimabilanz von ressourcenschonendem Beton weiter zu verbessern. Aus diesem Grund hat sie gemeinsam mit den Unternehmen Heim Recycling, neustark, Berger Beton und dem ifeu Heidelberg das Projekt „CORE (CO2-Reduzierter Beton)“ initiiert, durch welches das neustark-Verfahren im Raum Berlin pilotiert wird.

Im Rahmen des Projekts wurde der von dem Unternehmen Heim zu einer RC-Gesteinskörnung gebrochene Altbeton CO2 beaufschlagt, das in den Poren und auf der Oberfläche des RC-Gesteins im Sinne einer Karbonatisierung zu Kalkstein umgesetzt wird. Werden diese RC-Gesteinskörnungen in Betonrezepturen eingesetzt, kann zudem der Zementanteil reduziert werden, was in Summe die Betonproduktion deutlich klimaverträglicher macht.

Im Rahmen des Projektes ist es mittlerweile erstmalig gelungen, für diese karbonatisierte RC-Gesteinskörnung eine Zertifizierung und Zulassung als Zuschlag für die Verwendung im Transportbeton zu bekommen. Es gilt das gleiche Regelwerk (DIN EN 12620) wie für die Verwendung von Kies oder Splitt.

Nach Bilanzierungen des ifeus zeigte sich, dass mit den entwickelten Rezepturen eine relevante Umweltentlastung erzielt werden kann und dies über alle betrachteten Umweltwirkungskategorien hinweg. Der Aufwand der Bereitstellung des CO2 und der Beaufschlagung der RC-Gesteinskörnung steht in einem guten Verhältnis zu den damit verbundenen Umwelteinsparungen. Die Umweltwelteinsparungen resultieren zum einen aus der Einsparung von Zementmengen und aus der über die Karbonatisierung erzielten CO2-Bindung. Im Vergleich zur Referenzprobe kann durch die Behandlung der RC-Gesteinskörnung die Klimawirksamkeit von dem ressourcenschonenden Beton um bis zu 20% gesenkt werden.

Dieser CO2-reduzierte und ressourcenschonende Beton soll nun – unter Einhaltung aller einschlägigen Normen – im Herbst dieses Jahres erstmalig in einem Bauabschnitt der Quartiersentwicklung Friedenauer Höhe in Berlin-Friedenau, die im Joint Venture mit der OFB Projektentwicklung und Instone Real Estate realisiert wird, zum Einsatz kommen.

Laufzeit

Projektstart November 2020

Auftraggeber

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin

Partner

Heim Deponie und Recycling GmbH
neustark
Berger Beton

Weitere Informationen

www.berlin.de

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