KlimKreisBW
Klimaschutzpotenziale der Kreislaufwirtschaft Baden-Württemberg

Mit der Novellierung des Klimaschutzgesetzes Baden-Württembergs im Oktober 2021 werden Minderungsziele bis 2030 (-65 % ggü. 1990) und 2040 (Neutralität) in den Sektoren Energiewirtschaft, Verkehr, Gebäude, Industrie und Landwirtschaft festgeschrieben. Der Beitrag der Abfall- und Kreislaufwirtschaft ist gemäß Berichtskonvention des Kyoto-Protokolls ausschließlich auf nicht-energetische Emissionen des Sektors Abfall (CRF 5) beschränkt. Dadurch bildet sich der Beitrag der Abfallwirtschaft vor allem durch die Abkehr von der Deponierung ab. Die darüber hinaus durch die Kreislaufwirtschaft ausgelösten Treibhausgas-Minderungspotenziale, die sich aus der stofflichen und energetischen Verwertung ergeben, werden nicht sichtbar. Die Gesamtheit der dadurch erzielten und erzielbaren Beitragsleistungen zum Klimaschutz sollen in diesem Projekt mit Hilfe der Ökobilanzmethode der Abfallwirtschaft demonstriert werden.
Das Forschungsvorhaben hat zum Ziel, den Beitrag der Kreislaufwirtschaft zum Klimaschutz für das Land Baden-Württemberg darzustellen und zu bewerten. Dafür werden mit Hilfe der Ökobilanzmethode der Abfallwirtschaft Klimaschutzpotenziale für eine Vielzahl von Stoffströmen ermittelt, nach stofflicher und energetischer Verwertung gegliedert und den Sektoren Energie und Industrie qualitativ zugeordnet. Im Fokus stehen hierbei die Siedlungsabfälle, mineralische Bauabfallfraktionen sowie eine Reihe von spezifischen Abfallfraktionen wie Textilien, PV-Module, teerhaltiger Straßenaufbruch etc. Darüber hinaus wird versucht, Rückflüsse von Sekundärmaterialien in die Volkswirtschaft für das Land Baden-Württemberg über Top-Down-Auswertungsansätze zu zeigen. Volkswirtschaftliche Indikatoren werden ausgewertet und zusammen mit den Ergebnissen der Ökobilanz diskutiert.
Im Ergebnis wird eine Einordnung der Klimaschutzpotenziale der Kreislaufwirtschaft gegenüber den Klimaschutzzielen des Landes angestrebt. Die im Vorhaben zu entwickelnde Herangehensweise ermöglicht neue Erkenntnisse und ggf. eine standardisierbare Weiterentwicklung der Methode. Auf Grundlage der Erkenntnisse werden abfallwirtschaftliche Maßnahmen entwickelt, die eine hochwertigere Verwertung der Abfälle und einen höheren Beitrag zum Klimaschutz fördern. Dafür werden relevante Stakeholder über einen Fachdialog eingebunden.
Laufzeit
Oktober 2024 – März 2025
Gefördert durch
Projektträger Karlsruher Institut für Technologie (PTKA-BWP), Umweltforschung Baden-Württemberg (BWPLUS)
Kontakt
Regine Vogt
regine.vogt@ifeu.de
+49 (0)6221 4767 22
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Nadine Muchow
nadine.muchow@ifeu.de
+49 (0)30 2844578 17
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