Reduktion und Regulierung von Embodied-Carbon-Emissionen im deutschen Gebäudesektor

Vergleich der Varianten für Deutschland

Baugerüst um Neubau, Baustelle nicht Betreten Schild

Im Kontext zunehmend treibhausgasarm versorgter Gebäude gewinnt die Betrachtung von Emissionen aus einer Lebenszyklus-Perspektive zunehmend an Bedeutung. Im Fokus stehen hierbei Emissionen, die durch die Herstellung von Baustoffen/-materialien bzw. die Gebäudekonstruktion entstehen. In Deutschland wird die Debatte meist unter dem Begriff „graue Energie“ bzw. „graue Emissionen“ geführt, in der Studie wird von Embodied-Carbon-Emissionen (ECE) gesprochen.

Gleichzeitig steht die Grundstoffindustrie in Deutschland in den Startlöchern für eine klimaneutrale Transformation. Für deren Erfolg ist eine Nachfrage nach emissionsarmen Grundstoffen entscheidend. Die Baubranche kann hier als Nachfragesektor, z. B. für Stahl, Beton und Kunststoffe, eine Vorreiterrolle als Leitmarkt für klimafreundliche Materialien einnehmen.

Im Projekt werden mit einer Meta-Analyse Benchmarks (ECE) für die drei Gebäudetypen Ein- und Zweifamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und Bürogebäude in fünf unterschiedlichen Bauweisen ermittelt. Darauf aufbauend werden Szenarien modelliert, die mögliche Entwicklungspfade bis 2045 aufzeigen. Abschließend zeigt die Studie den politischen Rahmen auf, wie die Reduktion der ECE und die Schaffung eines Leitmarkts gelingen kann. Im Zentrum steht dabei die Einführung von konkreten Anforderungswerten im Neubau, womit auch die Vorgaben der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) umgesetzt werden. Flankierend braucht es eine Modernisierung des Baurechts, finanzielle Unterstützung, bessere Datengrundlagen für die Ökobilanzierung von Gebäuden und die verschiedene Bildungsmaßnahmen.

Laufzeit

September 2023 – September 2024

Auftraggeber

Agora Think Tanks gGmbH

Partner

Dr. Martin Röck, RISE Institute for Regenerative Spatial Systems Science eU, Vienna