CoAct - Integriertes Stadt-Land-Konzept zur Erzeugung von Aktivkohle und Energieträgern aus Restbiomassen

Steigende Anforderungen an den Umwelt- und Klimaschutz stellen Kommunen und Landkreise vor die Herausforderung sowohl zunehmend erneuerbare Energieträger zu erschließen, als auch den Eintrag von Schadstoffen in die Umwelt zu minimieren. Um dies zu erreichen sind insbesondere die Entwicklung und Implementierung von funktionalen Beziehungen zwischen Stadt und Umland mit einem hohen Maß an Verflechtungen auf verschiedenen Ebenen erforderlich.

Hier setzt das Forschungsprojekt CoAct an. In der Projektregion Stadt Friedrichshafen und Bodenseekreis sollen in einem integrierten Stadt-Land-Konzept aus bislang ungenutzten städtischen (z.B. Grünschnitt, Laub) und ländlichen Restbiomassen (z.B. Landschaftspflegematerial, Obstbaumschnitt) hochwertige Energieträger und Aktivkohlen hergestellt werden. Das CoAct-Technikkonzept soll Kommunen und Landkreise dabei unterstützen, ihre Klimaschutzziele und die steigenden Anforderungen an die Abwasserreinigung und somit den nachhaltigen Gewässerschutz zu erreichen.

Das Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer regional aus Restbiomassen hergestellten Aktivkohle zur weitergehenden Abwasserbehandlung und Spurenstoffelimination in kommunalen Kläranlagen, der Behandlung von Deponiesickerwässern und der Trinkwasseraufbereitung. Die zusätzliche Bereitstellung eines hochwertigen Energieträgers aus nachwachsenden Restbiomassen soll darüber hinaus zu einer nachhaltigen Energieversorgung und gleichzeitiger Reduktion von Treibhausgasemissionen beitragen.

Die Aufgabe des ifeu in diesem Projekt besteht vorrangig darin, die hochwertige Verwertung von regionalen Restbiomassen mittels Aktivkohleherstellung zu ökobilanzieren und dem Status Quo gegenüber zu stellen. Dies bedeutet die Stoffumwandlungen in den einzelnen Verwertungsschritten und die damit verbundenen Betriebsmitteleinsätze, spezifischen Emissionen und letztendlich den Verwertungserfolg darzustellen und zu quantifizieren. Um Substitutionserfolge ableiten zu können werden ebenfalls bestehende Entsorgungs- und Verwertungsschritte sowie die konventionelle Aktivkohleherstellung bilanziert.

Laufzeit

Juli 2018 – Juni 2023

Gefördert durch

Bundesministerium für Bildung und Forschung, FONA Ressource Land (BMBF), Projektträger Jülich - Stadt-Land-Plus Förderkennzeichen: 033L206

Partner

Bodenseekreis

Bodensee-Stiftung

IfLS - Institut für Ländliche Strukturforschung, Frankfurt

Krieg & Fischer Ingenieure GmbH, Göttingen

Pyreg GmbH, Dörth

Stadt Friedrichshafen

TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe

Universität Kassel

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