EnEff:Wärme: ENA – Energieleitplanung zur netzgebundenen Abwärmenutzung

Um die Klimaschutzziele bis 2050 zu erreichen, ist es notwendig, die Treibhausgasemissionen der Wärmeversorgung des Gebäudebestandes gegen Null zu bringen. Möglich wird dies zum einen durch eine deutliche Reduktion des absoluten Energieverbrauchs, vor allem getrieben durch einen verbesserten baulichen Wärmeschutz, und zum anderen durch die fortlaufende Erschließung erneuerbarer Energien und Abwärme für die Wärmeversorgung. Wärmenetzsysteme haben in diesem Kontext eine wesentliche systemische Funktion, denn sie verbinden THG-arme Wärmequellen und Wärmeabnehmer räumlich miteinander.

Im Rahmen des NENIA-Projektes (Laufzeit 08/2015 – 07/2018), das die netzgebundene Nutzung industrieller Abwärme für die Wärmeversorgung von Gebäuden untersuchte, wurden für Deutschland signifikante technisch-wirtschaftlich nutzbare Potenziale von rund 20 TWh pro Jahr ermittelt. Praxisfallstudien, Umfragen und Stakeholder-Workshops verdeutlichten, dass ein lokal abgestimmter, integraler Energieleitplanungsprozess ein wichtiger Hebel zur Aktivierung der Potenziale in der Praxis ist. Unerlässlich ist eine darin enthaltene systematische Aufbereitung und Analyse hochaufgelöster lokaler Daten zu Abwärmequellen, Energieinfrastrukturen und Wärmebedarfsstruktur. Ferner ist es wichtig, relevante Akteure aus der Industrie (potenzielle Abwärmelieferanten), der Energieversorgung (potenzielle Wärmeabnehmer/Netzbetreiber) und aus Städten und Kommunen (Stadtplanung, kommunaler Klimaschutz) dauerhaft einzubinden.

Der vom ifeu koordinierte Forschungsverbund, dem auch die GEF Ingenieur AG, die indevo GmbH sowie Praxispartner aus Industrie, Energieversorgung und Kommunalverwaltung angehören, entwickelt in ENA ganzheitliche, innovative Wärmeversorgungskonzepte für zwei Modellquartiere in Krefeld und Osnabrück. Dabei liegt der Fokus auf der netzgebundenen Nutzung industrieller Abwärme. In prozessbegleitenden Arbeitstreffen, Experten-Interviews und Diskussions-/Informationsrunden geht es hauptsächlich darum, Akteurs-spezifische Anforderungen an eine erfolgreiche Energieleitplanung zu formulieren. Das ENA-Projekt führt darüber hinaus detaillierte planungsrelevante Daten in einer GIS-basierten Arbeitsplattform zusammen, simuliert Szenarien der Wärmequellen-/Wärmesenkenentwicklung, berechnet Kosten und ökologische Auswirkungen und leitet allgemeine Anforderungen an Datengrundlage und Datenmodell ab. Die Ergebnisse finden u.a. in Form Akteurs-spezifischer Leitfäden, Konferenzbeiträge und durch Fachartikel Verbreitung.

Laufzeit

Projektstart April 2020

Auftraggeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)

Partner

GEF Ingenieur AG (Verbundpartner)

indevo GmbH (Verbundpartner)

Cargill Deutschland GmbH (Praxispartner)

Netzgesellschaft Niederrhein mbH (Praxispartner)

Stadt Krefeld (Praxispartner)

Kämmerer Spezialpapiere GmbH (Praxispartner)

Stadtwerke Osnabrück AG (Praxispartner)

Stadt Osnabrück (Praxispartner)

Weitere Inhalte zum Thema:

Energie