Rapid Planning

In nahezu allen schnell wachsenden Metropolen der Schwellen- und Entwicklungsländer, unabhängig von der sozialen oder politischen Situation, steht die nachhaltige Stadtentwicklung vor ähnlichen Herausforderungen: Es fehlen verwertbare Planungsdaten. Zugleich sind jedoch rasche und effiziente Planungsabläufe erforderlich, die sich flexibel an das schnelle Bevölkerungswachstum und die Urbanisierung anpassen lassen.

Hier setzt das Forschungsprojekt "Rapid Planning - nachhaltiges Infrastruktur-, Umwelt- und Ressourcenmanagement für hochdynamische Metropolregionen" an, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ab dem 1. September 2014 über einen Zeitraum von fünf Jahren mit zwölf Millionen Euro gefördert wird. Zwölf Projektpartner aus Wissenschaft und Praxis entwickeln rasch umsetzbare Planungsmethoden für schnell wachsende Städte, die die Sektoren Energie, Wasser, Abwasser, Abfall und urbane Landwirtschaft miteinander vernetzen. Die Arbeiten basieren auf praktischen Erfahrungen, die in den Beispielstädten Kigali (Ruanda), Da Nang (Vietnam) und Assiut (Ägypten) gewonnen werden; dort sollen die neu entwickelten Planungsmethoden direkt erprobt und umgesetzt werden.

Das BMBF-Projekt wird in 15 Arbeitspaketen durchgeführt: Von der Analyse spezifischer räumlicher Daten und Strukturen auf urbaner und regionaler Ebene über die Methodenentwicklung im Bereich der städtischen Infrastruktur und die Einbindung von Stakeholdern aus Stadtverwaltungen, öffentlichen Organisationen, Forschungseinrichtungen und dem Privatsektor. Die Übertragbarkeit der Methoden auf andere Städte ist ebenfalls ein Ziel, um die neuen Ansätze einer integrierten Planung auch für andere Kommunen nutzbar zu machen. Die Projektpartner erstellen einen "Rapid Planning-Werkzeugkasten", in dem Ergebnisse, Erfahrungen und Lösungsvorschläge zusammengetragen werden. Langfristig soll über die "Rapid Planning"-Methoden ein Umdenken und neues Handeln in Hinblick auf Ressourcen-effizientes Planen in den beteiligten Stadtverwaltungen initiiert werden.

Das Projekt baut auf Erkenntnissen des im Jahr 2013 abgeschlossenen BMBF-Forschungsprogramms "Future Megacities" auf.

Das IFEU hat folgende spezifische Aufgaben im Projekt übernommen:

  • Koordination der Forschungsarbeiten in der Beispielstadt Kigali (Ruanda)
  • Interne Evaluation des Gesamtprojekts
  • Sektor-spezifische Datenerhebung mit den lokalen Partnern
  • Erstellung eines Planungswerkzeugs zum Stoffstrommanagements (MFA)
  • Prüfung der Übertragbarkeit der Ergebnisse, Wissenstransfer und Verwertung der Ergebnisse

Laufzeit

September 2014 – August 2019

Gefördert durch

Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Partner

AT-Verband - Verband zur Förderung angepasster, sozial- und umweltverträglicher Technologien e.V. (Projektkoordinator)

UN-Habitat (United Nations Human Settlements Programme)

IZES - Institut für ZukunftsEnergieSysteme gGmbH

ifak - Institut für Automation und Kommunikation Magdeburg

Eberhard Karls Universität Tübingen

Frankfurt University of Applied Sciences

Universität Stuttgart

Technische Universität Berlin

Brandenburgische Technische Universität Cottbus

Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften

Institut für Umweltwirtschaftsanalysen Heidelberg e.V.

Weitere Informationen

Kigali Entry Project (pdf, 896 KB)

Green Buildings (pdf, 1.008 KB)

Transsectoral Synergies (pdf, 423 KB)

Weitere Inhalte zum Thema:

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