Ressourcen- und Klimaschutz durch integrierte Abfallwirtschaftsprojekte in Schwellen- und Entwicklungsländern – Beispiel Indien

Abfallwirtschaft Indien

Indien Abfallcontainer
Indien Abfallcontainer

Ziel der Studie "Ressourcen- und Klimaschutz durch integrierte Abfallwirtschaftsprojekte am Beispiel Indiens" ist es, Entscheidungsträger dabei zu unterstützen, das Potenzial zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen im Abfallsektor zu identifizieren, um ihre Abfallwirtschaft oder z.B. National Appropriate Mitigation Actions (NAMAs) und Nationally Determined Contributions (NDCs) entsprechend zu planen. Das Projekt befasst sich auch damit, ob und wie der Ansatz der Ökobilanzmethode der Abfallwirtschaft (Entscheidungshilfe) mit den Berichterstattungspflichten nach UNFCCC verbunden werden kann. Letzteres wird vermutlich erforderlich sein für die Überwachung, Berichterstattung und Verifizierung (MRV) von Abfall-NAMAs, NDCs oder Förderprogrammen.

Am Beispiel Indiens bezieht sich die Studie auf drei spezifische Städte, die für das Projekt nach einem entwickelten Kriterienkatalog ausgewählt wurden. Die Städte Bangalore, Bhopal und Haridwar wurden jeweils besucht und Vor-Ort Workshops mit Akteuren durchgeführt. Vor-Ort Besuche sind wichtig für ein möglichst gutes Verständnis über die abfallwirtschaftliche Situation. Workshops und der Austausch mit den Akteuren vor Ort sind essenziell, um zu verstehen, welche Optimierungsmöglichkeiten bestehen und vor allem von den Betroffenen als passend angesehen werden.

Die Abfallwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern ist vielfach noch auf die Deponierung angewiesen, oftmals besteht keine geordnete Abfallsammlung. Schnell wachsende Städte wie in Indien und die schnelle Änderung des Lebensstils durch den zunehmenden Konsum westlicher Güter mit ihren Verpackungen führen zu den erschreckenden Bildern der Vermüllung in Städten und der Meere.

Recyclingaktivitäten gibt es, doch diese liegen ganz überwiegend beim informellen Sektor. Das informelle Recycling hat eine lange Tradition, ist gut organisiert und marktorientiert, hat aber den Nachteil der teils ungesunden Arbeitsbedingungen. Es gibt Start-ups und sehr innovative Organisationen in Indien, die auch den informellen Sektor in eine optimierte und integrierte Abfallwirtschaft einbeziehen. Erhebliche Herausforderungen für Behörden und Akteure sind Datenlücken, technische Probleme bei realisierten Anlagen, fehlende Kapazitäten, hohe Personalfluktuation sowie der Mangel an Mitteln und Systemen zur Kostendeckung für die Planung, Umsetzung und Kontrolle einer integrierten kommunalen Abfallwirtschaft.

Die Studie beschreibt die abfallwirtschaftliche Situation in Indien und in den drei Städten auf Basis derer Optimierungsszenarien entwickelt wurden. Die Treibhausgasbilanzen für die Szenarien zeigen ein hohes Minderungspotenzial. Aus den THG-Ergebnissen und Beobachtungen wurden Empfehlungen abgeleitet und Hochrechnungen für Indien vorgenommen.

Laufzeit

Oktober 2015 – September 2018

Auftraggeber

Umweltbundesamt

Partner

Development Alternative (DA), Indien, Neu-Delhi

Ecoparadigm, Indien, Bangalore

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