Sekundärrohstoffeinsatz in Deutschland

Der materielle Wohlstand, in dem wir heute leben, basiert auf einer intensiven Nutzung von Rohstoffen. Die Extraktion, Verarbeitung, Nutzung und Entsorgung von Rohstoffen geht mit einer langen Reihe negativer Auswirkungen auf die Umwelt einher. Die anwachsende globale Bevölkerung und das steigende Konsumniveau verschärfen die Nachfrage nach Rohstoffen und die damit verbundenen Umweltbelastungen. Die mehrfache Nutzung von Rohstoffen verursacht in der Regel deutlich weniger Umweltbelastungen über den Lebensweg und vermindert zudem den Druck auf natürliche Rohstoffvorkommen. Vor diesem Hintergrund ist der verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen, die Primärrohstoffe ersetzen, eine wichtige Strategie, um Umweltbelastungen durch die Nutzung von Rohstoffen zu mindern.

In diesem Projekt steht die Untersuchung verschiedener Indikatoren zur Messung der Sekundärrohstoffnutzung im Fokus. Ziel ist es, geeignete Indikatoren zu identifizieren, mit denen als politische Vorgabe eine Transformation zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigt werden kann. In einem ersten Schritt wird zunächst ein Überblick über verschiedene Indikatoren zur Messung des Sekundärrohstoffeinsatzes erarbeitet, mit denen die Kreislaufführung von Produkten, Rohstoffen und Abfällen gemessen werden können.

Anschließend wird die zirkuläre Materialnutzungsrate (Circular Material Use Rate) untersucht. Dazu werden der Status quo sowie mögliche Steigerungspotenziale für Deutschland berechnet und analysiert. Neben den rein technisch möglichen Steigerungspotenzialen werden insbesondere auch Auswirkungen der Energiewende auf den Rohstoffverbrauch, sowie das Zusammenspiel vieler Faktoren auf die Circular Material Use Rate betrachtet.

In einem weiteren Schritt wird die Substitutionsquote beleuchtet und geprüft, unter welchen Bedingungen diese als Standardindikator geeignet ist, um Fortschritte der Kreislaufwirtschaft zu messen. Mittels eines entwickelten Kriterienkatalogs wird geprüft, ob eine Substitutionsquote für ausgewählte Materialien, Branchen, Produktgruppen und Produkte zur Förderung geschlossener Kreisläufe sinnvoll und umsetzbar ist. Weiterhin wird auf gesamtwirtschaftlicher Ebene die Eignung und Ausgestaltung einer Substitutionsquote untersucht. Abschließend werden gewonnene Erkenntnisse zusammengetragen und Empfehlungen formuliert.

Laufzeit

September 2020 – Dezember 2020

Auftraggeber

NABU – Naturschutzbund Deutschland

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