Wärmegipfel Baden-Württemberg

Wissenschaftliche Begleitung der Arbeitsphase

Drei Personen stehen am Gipfel eines Berges. Sie haben ihr gemeinsames Ziel erreicht

Das Land Baden-Württemberg hat das Ziel, bis spätestens 2040 und damit fünf Jahre vor dem bundesdeutschen Zieljahr 2045 Netto-Treibhausgasneutralität zu erreichen. Um dieser Vorreiterrolle gerecht zu werden, steht das Land vor der Herausforderung, die Wärmeversorgung grundlegend zu transformieren und einen treibhausgas- bzw. klimaneutralen Gebäudebestand zu realisieren. Vor diesem Hintergrund initiierte das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg am 17.07.2023 mit dem Wärmegipfel einen Dialogprozess mit betroffenen Akteur*innen.

Der Dialogprozess

Die Arbeitsphase des Dialogprozesses wird wissenschaftlich und organisatorisch durch das ifeu-Institut begleitet. Im Unterstützungskreis sind neben dem ifeu die Referate 62 und 63 des Umweltministeriums Baden-Württemberg, die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) sowie die Umwelttechnik BW GmbH beteiligt. 

Ziel der Arbeitsphase ist es, gemeinsam mit den in Baden-Württemberg betroffenen Akteur*innen gegenwärtig bestehende Herausforderungen der Wärmewende zu identifizieren, Hemmnisse zu überwinden und rechtliche, technische, organisatorische oder finanzielle Lösungsvorschläge für die Beschleunigung der Wärmewende zu entwickeln. Die Arbeitsphase ist in zwei parallellaufende Arbeitskreise untergliedert, die im monatlichen Turnus tagen.

Im Arbeitskreis „Klimaneutrale Wärmenetze“ werden Maßnahmen für einen beschleunigten Aus- und Umbau treibhausgasneutraler Wärmeversorgungsysteme entwickelt. Im Arbeitskreis „Energieeffizienz und Einsatz von erneuerbaren Energien im Gebäudebestand“ werden gebäudebezogene Maßnahmen zur Minimierung des Energieverbrauchs und zur dezentralen Nutzung erneuerbarer Energien entwickelt.

Wärmegipfel Projekte

In Ergänzung zur Gestaltung des Dialogprozesses werden Leuchtturm-Projekte in Baden-Württemberg auf hohem Ambitionsniveau vorgestellt. Diese „Wärmegipfel-Projekte“ beinhalten eine Auswahl erfolgversprechender Einzelprojekte mit Skalierungspotenzial und/oder einer signifikanten THG-Einsparung und sollen aufzeigen, wie die Wärmewende in Baden-Württemberg im Einzelnen gestaltet werden kann. 

Auswertung der Wärmepläne

In einem gesonderten Arbeitspaket wertet das ifeu gemeinsam mit der KEA-BW die in Baden-Württemberg gemäß Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg (KlimaG BW) vorgelegten kommunalen Wärmepläne wissenschaftlich aus.

Neben einer umfassenden Auswertung der öffentlich zugänglichen Berichtsfassungen in Hinblick auf qualitative Aspekte (u.a. Umsetzungsstrategien und Einzelmaßnahmen, Methoden und Instrumente) werden im Rahmen der Auswertung auch (in Abgrenzung zur durch die Regierungspräsidien nach § 27 Absatz 4 KlimaG BW vorgenommenen inhaltlichen Einzelprüfung) übergeordnete quantitative Fragestellungen untersucht. Da zu diesem Zweck auf die in der Landesdatenbank erfassten kommunalen Energiekenndaten (vgl. § 27 Absatz 4 KlimaG BW sowie Login-Datenbanken (kea-bw.de)) zurückgegriffen werden kann, können sektor- und energieträgerspezifisch ausgewiesene Bedarfe und Potenziale auf unterschiedlichen räumlichen Aggregationsebenen zusammengeführt, plausibilisiert und u.a. in Hinblick auf systemische Implikationen (Abgleich mit Landeszielen, überregionale Energiebedarfe und etwaige, hieraus resultierende Anforderungen oder Restriktionen) analysiert werden.

Die Datenaufnahme läuft geplant bis April 2024, um auch verzögert eingestellte Datensätze noch berücksichtigen und entsprechend repräsentative Aussagen auf Landesebene ableiten zu können. Abschließende Ergebnisse werden in Q3/2024 vorliegen und für die im Herbst 2024 terminierte Abschlussveranstaltung des Wärmegipfels entsprechend aufbereitet.

Laufzeit

Oktober 2023 – Dezember 2024

Auftraggeber

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg

Partner

Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg-KEA-BW

Weitere Inhalte zum Thema:

Energie