Lebensqualität, Teilhabe und Ressourcenschonung durch soziale Diffusion von Suffizienzpraktiken in Stadtquartiere (SuPraStadt)

Endbericht

Autor*innen: Lars-Arvid Brischke, Miriam Dingeldey, Jutta Deffner, Immanuel Stieß, Tilmann Hüppauff, Marcel Hunecke, Moritz Niermann, Michaela Bonan

Die nachhaltige Transformation von Städten erfordert es, die Bedürfnisse der Bewohner:innen nach qualitativ hochwertigen urbanen Räumen, Zugang zu Ressourcen, Nutzungsoptionen für Güter und Dienstleistungen sowie sozialer Teilhabe mit den ökologischen Anforderungen der Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Suffizienz steht dabei für die Gestaltung von Verhältnismäßigkeit in den gesellschaftlichen Beziehungen zur Mit- und Umwelt. Sie besteht in Veränderungen von Konsummustern, Alltagsroutinen, sozialen und kulturellen Praktiken bis hin zu grundsätzlichen Änderungen von Lebens- und Wirtschaftsweisen, die dazu beitragen, innerhalb der ökologischen Tragfähigkeit der Erde zu bleiben. Suffizienzpraktiken im Stadtquartier können z.B. die gemeinschaftliche Nutzung von Flächen, neue Formen der lokalen Kooperation, Angebote zur verlängerten Nutzung von Gütern, Förderung der Nahmobilität oder selbst erbrachte, gemeinschaftlich organisierte Dienstleistungen sein, die definitionsgemäß eine ökologisch verträglichere und oft preisgünstigere Alternative zum marktvermittelten Zugang zu Gütern und Dienstleistungen darstellen. Im Mittelpunkt des Projektes „SuPraStadt“ stand die transdisziplinäre Zusammenarbeit mit drei Reallaboren in je einem Stadtquartier in Heidelberg, Dortmund und Kelsterbach mit drei unterschiedlichen Leitakteuren: Eine zivilgesellschaftliche Initiative in Heidelberg, die Kommune in Dortmund und ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Kelsterbach, von denen jeweils die maßgebliche Initiative zur Konzeption, Durchführung und Diffusion von Suffizienzpraktiken ausging. Die Diffusion dieser Praktiken wurde durch Dialogprozesse der Akteure vor Ort mit dem Forschungsteam sowie durch Interventionen aus dem Projekt heraus verstärkt und anschließend analysiert und teilweise evaluiert. In allen drei Reallaboren wurden Kommunikations- und Kooperationsprozesse zwischen Zivilgesellschaft, Kommune und Wohnungsunternehmen initiiert und verstetigt, die eine langfristige Diffusion der erprobten Praktiken auch über das Quartier hinaus unterstützen.

Jahr

2022

Format

pdf

Publikationstyp

Forschungsbericht

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