Verpackungsaufkommen reduzieren - Einfluss und Steuerungsmöglichkeiten von Kommunen. Eine Handreichung
Autor*innen: Frieder Rubik, Eva Wiesemann, Carola Bick, Alina Schmidt
In Deutschland werden immer mehr Verpackungen verbraucht — zuletzt ganze 227,5 kg pro Jahr und Kopf (Stand 2019); 1 damit sind wir Verpackungs-Spitzenreiter in Europa. Eine verstärkte Berichterstattung über Plastikmüll in den Weltmeeren hat das Thema in den letzten Jahren als globales Umweltproblem in den Köpfen vieler Menschen präsent gemacht, und so ist es auch längst auf der Ebene der Kommunen in Deutschland angekommen. Kein Wunder, denn steigende Mengen an Einwegbechern und anderen Verpackungen auf öffentlichen Plätzen und Grünflächen bringen die Städte und Gemeinden auch in Deutschland zunehmend an die Grenzen ihrer Handlungsfähigkeit. In den Innenstädten fallen zunehmend Verpackungen von Lebensmitteln und Getränken an, die unterwegs verzehrt werden. Das erklärt auch die hohen Kosten, die Städte und Gemeinden für die Beseitigung von Einweg-To-Go-Bechern, Zigarettenkippen und anderen Einwegplastikprodukten aufwenden müssen. Jährlich werden in Deutschland rund 700 Mio. € für die Reinigung von Straßen und Parks sowie das Leeren der öffentlichen Abfalleimer ausgegeben. Wenn durch kommunale Maßnahmen das Abfallaufkommen und das »Littering« in den Städten verringert werden, wirkt sich das nicht nur positiv auf das Stadtbild aus, sondern spart auch (Reinigungs-)Kosten. Immer mehr Kommunen haben sich daher in den letzten Jahren auf den Weg gemacht, mit eigenen Lösungen dem Problem zu begegnen — von Einzelmaßnahmen bis hin zu übergreifenden Konzepten wie einer Neuausrichtung als »Zero-Waste-Städte«. In dieser Handreichung möchten wir einen Überblick darüber geben, welche Handlungsmöglichkeiten Ihre Kommune hat und welche Maßnahmen bereits erprobt werden. Im Blickpunkt stehen dabei Maßnahmen, mit denen Kommunen auf Unternehmen, Handel und Bürger*innen einwirken, damit diese weniger Verpackungen einsetzen undverbrauchen.