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ifeu-Podcast: „Beim Heizen Klima und Geldbeutel schonen“

Pressemitteilung

Vor- und Nachteile von sieben gesetzlich erlaubten Heizungstypen der Zukunft und wie sich Gebäudebesitzer- und Mieter:innen jetzt orientieren können, um die für sie richtige Entscheidung zu treffen – Hilfestellung bieten verbraucherfreundlich gestaltete Factsheets.

Frieren möchte niemand und günstig soll es auch sein: sowohl in der Anschaffung als auch im laufenden Betrieb. In Folge 13 des ifeu Podcasts „ifeu Update“ dreht sich alles ums Heizen der Zukunft. Darin erklären der Ingenieur für energieeffizientes und nachhaltiges Bauen Dr. Jakob Metz vom ifeu Institut und die Wissenschaftsjournalistin Nora Lessing, wie wir künftig im Warmen sitzen und dabei Klima und Geldbeutel schonen können. 

Von der Wärmepumpe bis zur Stromdirektheizung: Dr. Jakob Metz und Nora Lessing stellen die künftig nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) bei Heizungstausch zulässigen Heizungstypen vor und erläutern Vor- und Nachteile. Welche Voraussetzungen ein Einfamilien-, Mehrfamilien- sowie Nichtwohngebäude für die jeweilige Heizung mitbringen muss, wird ebenfalls beleuchtet. Denn welcher Heizungstyp ressourcenschonend, „grün“ und gleichzeitig bezahlbar betrieben werden kann, hängt auch wesentlich vom Gebäude und der Betriebsdauer ab. Der ifeu-Experte stellt aktuelle Forschungserkenntnisse vor: 

  • Wärmepumpen schonen auf Dauer massiv den Geldbeutel, auch wenn sie in der Anschaffung teurer sind. „Bei den laufenden Kosten ist die Wärmepumpe die günstigste Technologie“, so Metz. 
  • Stromdirektheizungen sind zwar günstig in der Anschaffung, werden im Betrieb aber schnell zur Kostenfalle. Metz: „Da sollte man nicht drauf reinfallen“. 
  • Wasserstoffheizungen mögen als Ersatz einer Gasheizung attraktiv erscheinen, tragen aber ein erhebliches Kostenrisiko: Niemand weiß heute, wie sich die Kosten für Wasserstoff für die Wärmeerzeugung entwickeln. „Da sehe ich deutlich mehr Hürden, als man heute wahrnehmen will“, sagt Metz.  
  • Mit Biogasheizungen ist es ähnlich: Die künftige Verfügbarkeit und die Kosten sind unsicher.
  • Nahwärmenetze könnten ein Königsweg für klimaschonendes und wenig aufwändiges Heizen sein. „Wenn ein Netz vorhanden ist, liegt die Pflicht zur Transformation zu den Erneuerbaren bei den Betreibenden des Fernwärmenetzes“, so Metz. 

Hören und abonnieren kann man „ifeu Update – den Podcast aus der Umweltforschung“ 

Produziert wird der Podcast von Nora Lessing für die Berliner Agentur Ahnen & Enkel, die sich auf Umwelt- und Energiethemen spezialisiert hat.

Projekt Zukunftswärme: Verbraucherfreundliche Factsheets

Welche Heizung passt zu welchem Gebäudetyp? 
Die im Rahmen des Projekts „Zukunftswärme“ erstellten Factsheets wurden als Orientierungs- und Umsetzungshilfen für Gebäudeeigentümer:innen entwickelt. Aber auch Mieter:innen finden hier wertvolle Tipps, wie sie Energie und somit Heizkosten sparen können. Im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), haben ifeu, ITG Dresden und die Agentur Ahnen & Enkel die Factsheets umgesetzt. Herausgeber ist das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB).

Abrufbar sind die Factsheets 

Hintergrund: Alte Heizungen, klimaschädliche Brennstoffe, schlechte Dämmung und somit ein unnötig hoher Energieverbrauch: Bis 2030 stoßen die Gebäude in Deutschland rund 35 Mio. Tonnen zu viel CO2 aus. Um die Klimaziele zu erreichen, müssten jedes Jahr mehr als doppelt so viele Gebäude saniert werden, als es derzeit der Fall ist. Genau hier setzt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) an, das energetische Mindeststandards für Neubauten und Modernisierung festlegt. Seit 2024 enthält das GEG zudem Vorgaben für eine Transformation zum klimafreundlichen Heizen. Es wird definiert, welche Heizungen künftig noch eingebaut werden dürfen, um Klima und Umwelt zu schonen. Dabei muss die Wärme zu mindestens 65 % aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.