Gebäudestrategie Klimaneutralität 2045

Das Bundes-Klimaschutzgesetz sieht vor, dass Deutschland bis 2045 Klimaneutralität erreicht. Dieses Ziel stellt insbesondere auch den Gebäudesektor vor große Herausforderungen. Die Bundesregierung erarbeitet dafür eine Gebäudestrategie Klimaneutralität. Wissenschaftliche Unterstützung und strategische Beratung liefert dabei ein im Jahr 2022 in einem Konsortium von neun Forschungsinstituten - darunter das ifeu - erarbeitetes Hintergrundpapier. Das Hintergrundpapier stellt dar, dass das Zielbild der Klimaneutralität im Gebäudesektor bis zum Jahr 2045 zwar mit heute verfügbaren Technologien erreichbar ist, der Spielraum auf dem Pfad dorthin jedoch auf Grund der begrenzten Zeit und der langen Investitionszyklen bei Gebäuden und Wärmeversorgungssystemen sehr schmal ist.

Als zentrale Handlungsbereiche wurden in der Studie identifiziert:

  • Zielkonforme Gebäudehüllen,
  • Rationeller Neubau,
  • Rollout Wärmepumpe,
  • Wärmeplanung,
  • Anschluss von Gebäuden an Wärmenetze,
  • Ausstieg verbleibender fossiler Wärmeerzeuger,
  • Begrenzung des Biomasseeinsatzes,
  • THG-neutraler Strom am Gebäude,
  • Ausbau von Wärmespeicherung,
  • Energieverbrauch Anlagentechnik reduzieren,
  • Flächensparendes und energiesparendes Verhalten,
  • Transformation sozialverträglich gestalten.

Für alle diese Bereiche besteht akuter Bedarf an ambitionierten, vorausschauenden und gut aufeinander abgestimmte Politikinstrumenten. Angesichts der langen Investitionszyklen im Gebäudebestand aber auch im Bereich von Energieinfrastrukturen, sind klare Regelungen erforderlich, um Planungssicherheit zu schaffen. Das Hintergrundpapier zeigt dafür konkrete Empfehlungen und Maßnahmen auf.

Aufbauend auf dem im März 2023 veröffentlichten Hintergrundpapier werden weitere Arbeiten zu spezifischen Fragestellungen durchgeführt. Darunter erforderliche Sanierungsschritte im Kontext der von der in der Novellierung der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) vorgesehenen Mindestanforderungen an die Energiestandards (MEPS – Minimum Energy Performance Standards), die Bewertung von Potenzialen unvermeidbarer Abwärme und saisonaler Speicher für netzgebundene Wärmeversorgungsysteme, die Bewertung von Biomasse-Potenzialen und die Netzdienlichkeit bzw. Bezüge von Gebäuden zum Stromsystem. Ifeu übernimmt hier federführend die Bewertung von Abwärmepotenzialen und saisonalen Wärmespeichern für die zukünftige Wärmeversorgung von Gebäuden.

Laufzeit

Dezember 2021 – September 2023

Auftraggeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

Partner

Prognos AG
FIW München e.V
ITG Dresden GmbH
Öko-Institut e.V.
BBH – Becker Büttner Held 
Deutsche Energie Agentur GmbH
EY – Ernst & Young
adelphi consult GmbH
Guidehouse Germany GmbH

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