Innoredux
Idee und Ziel des Projekts Innoredux ist es, innovative Geschäftsmodelle im Distanz- und stationären Handel zu ermitteln, durch die Kunststoffverpackungen entlang der Wertschöpfungskette vermieden bzw. reduziert werden können. Diese Geschäftsmodelle erproben die Projektpartner in einem Reallaborforschungsansatz zusammen mit mehreren Praxispartnern.
Untersucht werden Innovationen des Handels in den vier Warengruppen
- Lebensmittel
- Kosmetika und Reinigungsmittel
- Büroartikel sowie
- Textilien
Das Vorhaben analysiert verschiedene Strategien: Plastikverringerung durch effizienteren Materialeinsatz, Ersatz von Plastik durch alternative, ökologisch verträglichere Materialien sowie Beeinflussung des Entscheidungsverhaltens der Konsumentinnen und Konsumenten beim Einkauf. Im Anschluss werden sowohl die Umweltwirkungen als auch die ökonomischen und sozialen Wirkungen dieser Strategien untersucht, um abzuleiten, welche von ihnen aus ökologischen und sozialen Gesichtspunkten wünschenswert und ökonomisch tragbar sind.
Maßnahmen zur Plastikreduktion können erheblich dazu beitragen, Kunststoffeinträge in die Umwelt zu mindern und für die Unternehmen zudem Wettbewerbsvorteile zu generieren. In einem Reallabor in Heidelberg erproben die Innoredux-Partner in Zusammenarbeit mit einer Reihe von Praxispartnern aus dem Handel und der Zivilgesellschaft, wie Produkte so auf den Markt gebracht werden können, dass möglichst wenig Verpackung entsteht. Dabei sollen nicht nur bereits im Handel eingesetzte Strategien zur Plastikreduktion verstetigt, sondern auch neue, weiterreichende Ideen entwickelt werden. Aus den Ergebnissen des Reallabors werden konkrete Handlungshilfen abgeleitet. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, wie das Potenzial solcher Ansätze aus der Nische in die Breite getragen werden kann.
Praxispartner von Innoredux sind: Alnatura, Annas Unverpacktes Heidelberg, Avocado Store, BUND Bundesverband, BUND Landesgruppe Baden-Württemberg, dm Drogeriemarkt, Memo, Stadt Heidelberg, Unverpackt e.V – Verband der Unverpackt Läden und Zalando.
Leitfäden für Unternehmen und Kommunen
Um die zentralen Erkenntnisse des Forschungsprojekts Innoredux für Unternehmen und Kommunen zugänglich zu machen, wurde je ein Leitfaden entwickelt. Der Unternehmensleitfaden zeigt auf, wie eine Verpackungsumstellung in Richtung Nachhaltigkeit – trotz vielfältigen Anforderungen von Kundschaft und Geschäftspartnern – gelingen kann. Die Handreichung für Kommunen vermittelt eine Fülle von Maßnahmen die Kommunen umsetzen können, um das Verpackungsaufkommen zu reduzieren.
Passend zu jeden Leitfaden wurde ein Schulungsmodul entwickelt, welches aus einer Präsentation, einem dazugehörigen Konzept und einem Film besteht.
Unterlagen für Unternehmen | Unterlagen für Kommunen |
Leitfaden „Verpackungen ökologisch optimieren“ | Handreichung „Verpackungsaufkommen reduzieren“ |
Verpackungslabor in Heidelberg
Vom 1. Mai bis 31. Juli 2021 konnten Verbraucher*innen im Rahmen des Verpackungslabors von Innoredux unter dem Motto „Alles drin, wenig drum“ neue Verpackungslösungen testen. Verschiedene Geschäfte in Heidelberg, aber auch der Online-Händler memo boten nachhaltige Verpackungslösungen für unterschiedliche Beispielprodukte an. Heidelberger Verbraucherinnen und Verbraucher konnten sich vor Ort über nachhaltige Verpackungen informieren, die angebotenen Alternativen bewerten und an einer Kundschaftsbefragung teilnehmen.
Screening Ökobilanzen von verschiedenen Verpackungen
Um die Umweltauswirkungen verschiedener Verpackungsoptimierungen genauer zu untersuchen, wurden Screening Ökobilanzen zu einigen ausgewählten Verpackungen erstellt. Hierbei wurden immer verschiedene Verpackungsalternativen für das gleiche Produkt miteinander verglichen. Zusätzlich zu den klassischen Wirkungskategorien der Ökobilanz wurden auch Verpackungsintensität und Abfallaufkommen berücksichtigt. Für einige Produkte und ihre Verpackungen wurden Infografiken erstellt, um die komplexen Ergebnisse im Verpackungslabor besser an die Kundschaft kommunizieren zu können.
Statuskonferenz, April 2019
Innoredux war eines von 20 Forschungsprojekten, das auf der Statuskonferenz des BMBF-Forschungsschwerpunkts "Plastik in der Umwelt" vorgestellt und diskutiert wurde. Um die Vernetzung der einzelnen Forschungsprojekte zu gewährleisten, finden regelmäßig Treffen der sogenannten Querschnittsthemen (QST) statt. In der Sitzung der Gruppe QST-4 „Soziale und politische Dimensionen von Plastik in der Umwelt“ gab es seitens Innoredux einen Impulsvortrag zum Verpackungsgesetz. Es ist zu erwarten, dass das Verpackungsgesetz die Innoredux-Verbund- und Praxispartner im Verlauf des Projekts weiter beschäftigen und den Diskurs dieser Projektseite mit prägen wird.
Laufzeit
Februar 2019 – Juli 2022
Auftraggeber
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Partner
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) - Koordinator
Weitere Informationen
Hintergrundpapier Verpackungsaufkommen und Rahmenbedingungen (pdf, 532 KB)
Paper Ansätze einer nachhaltigkeitsorientierten Verpackungsoptimierung
Das Diskussionspapier "Plastik in der Umwelt" finden Sie hier
FactSheet Biokunststoffe für Verpackungen
Mehrweg-Gläser für Lebensmittel - Factsheet
Take-Away ohne Müll - Diskussionsbeitrag
Kontakt
Carola Bick
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Andreas Detzel
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