NKI: Instrumente für die kommunale Klimaschutzarbeit (IkKa)

Bewerten und Planen kommunaler Maßnahmen im Klimaschutz

Ziel des Projekts „IkKa: Instrumente in der kommunalen Klimaschutzarbeit“ war es, Kommunen bei folgenden Fragestellungen zu unterstützen:

  • Wie können Klimaschutzmaßnahmen bewertet werden?
  • Welche Klimaschutzstrategien und Instrumente sollten in Kommunen bei begrenzten Mitteln zuerst umgesetzt werden und welche Größenordnung ist nötig, um den kommunalen Beitrag zu bundesweiten Treibhausgas-(THG-)Neutralität zu leisten?
  • Welches Wissen und welche Hilfestellungen benötigen Kommunen, um den Prozess einer treibhausgasneutralen Verwaltung zu starten?

Mit der Unterstützung von 30 Modellkommunen wurden folgende Produkte im Projekt erarbeitet und auf Praxistauglichkeit geprüft: 

Methodische Grundlagen für die Maßnahmenbewertung

Maßnahmen sollen in Zukunft einheitlich, objektiv und transparent bewertet werden können. Das ifeu hat dafür die zentralen methodischen Fragestellungen bei der Maßnahmenbewertung analysiert und Vorschläge für die Bewertung erarbeitet. 

Für direkte Maßnahmen wurde eine Methodik mit konkreter Berechnung der THG-Einsparungen entwickelt. Direkte Maßnahmen sind Umsetzungen, die unmittelbar zu THG-Minderungen führen, wie z. B. die Sanierung eines Gebäudes oder die Fahrt mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto. 

Für indirekte Maßnahmen wurden ebenfalls Bewertungsmöglichkeiten entwickelt. Indirekte Maßnahmen motivieren und unterstützen lokale Akteure bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen (z. B. durch Beratungsangebote). Mit den indirekten Maßnahmen verfügen Kommunen über einen sehr großen Hebel, lokale THG-Minderungen zu erreichen. Kommunen können indirekte Maßnahmen mit der IkKa-Methodik wie folgt bewerten: 

  1. Bewertung durch Priorisierung der indirekten Maßnahmen: Bei der Erstellung von Klimaschutzkonzepten kann anhand der Methodik eine spezifische und objektive Priorisierung von Strategien, Instrumenten und Maßnahmen erfolgen. Grundlage der Bewertung sind neben den kommunale Einflussmöglichkeiten die spezifischen THG-Minderungsmöglichkeiten in verschiedenen Klimaschutzstrategien. Durch die Priorisierung erhalten Kommunen die Möglichkeit, effizient und effektiv mit den (begrenzten) Ressourcen im Klimaschutz aktiv zu werden.
  2. Bewertung der Ausschöpfung der kommunalen Möglichkeiten: Kommunen agieren nicht allein in einem Mehrebenensystem aus Bundesländern, Bund und EU. Mit dieser Bewertung können Kommunen überprüfen, ob sie mit ihren (begrenzten) Handlungsmöglichkeiten ihr volles Handlungspotenzial ausschöpfen.  Dies führt zu einer differenzierteren und konkreten Bewertung der kommunalen Klimaschutzarbeit. 

Folgende Dokumente können Sie rechts unter „Weitere Informationen“ herunterladen:

  • "IkKa – Empfehlungen zur Bewertung von Maßnahmen im kommunalen Klimaschutz" mit Darstellung des Vorgehens und resultierender Ergebnisse der Bewertungssystematik
  • "IkKa – Empfehlungen zur Bewertung von Maßnahmen im kommunalen Klimaschutz (Kurzversion)" mit den zentralen Ergebnissen der Bewertungssystematik
  • „IkKa – Technischer Annex“ mit Hintergrundinformationen zur Bewertung direkter und indirekter Maßnahmen
  • „IkKa – Katalog für Maßnahmen und Instrumente im kommunalen Klimaschutz“ gibt eine Übersicht über verschiedene Instrumente und Maßnahmen 

Software für die Maßnahmenbewertung

In einem online-basierten Tool werden die oben beschriebenen methodischen Vorschläge zur Maßnahmenbewertung für kommunale Anwender*innen übersichtlich aufbereitet. Dafür wurde der Maßnahmen-Planer (www.massnahmen-planer.de) entwickelt. Mit der Software kann die Reduktion von THG-Emissionen direkter Maßnahmen und indirekter Maßnahmen anhand kommunaler Möglichkeiten priorisiert sowie die Ausschöpfung der kommunalen Möglichkeiten ermittelt werden. Der Maßnahmen-Planer wird vom Klima-Bündnis nach Projektende weiter betrieben.

Das Tool kann Klimaschutzmanagements in der täglichen Arbeit unterstützen. So können schnell THG-Minderungen verschiedener (kommunaler) Maßnahmen und deren Alternativen verglichen werden. Dies kann z. B. bei Klimachecks/Klimawirkungsprüfungen von kommunalen Beschlüssen hilfreich sein. Bei der (Weiter-)Entwicklung von Klimaschutzkonzepten können zielführende Handlungsfelder durch die Priorisierung für die eigene Kommune und aus einem Pool von 300 Maßnahmen die für die jeweilige Kommune relevantesten Maßnahmen identifiziert werden. Die Maßnahmen können zentral online in Maßnahmenblättern dargestellt und bei Bedarf sortiert ausgegeben werden (Digitalisiertes Klimaschutzkonzept). 

Um zu überprüfen, inwieweit die Kommune ihre kommunalen Handlungsmöglichkeiten ausschöpft, kann man mit dem Maßnahmen-Planer die (geplanten) Maßnahmen der Kommune bewerten lassen. Als Ergebnis sieht die Kommune, in welchen Bereichen sie gegebenenfalls noch aktiver werden sollte.

Der Etappen-Rucksack: Begleiter auf dem Weg zur treibhausgasneutralen Verwaltung

Zahlreiche kommunale Verwaltungen haben sich das Ziel gesetzt, in ihrem direkten Einflussbereich treibhausgasneutral zu werden. Der Weg dorthin ist herausfordernd und lässt sich in neun klar abgrenzbare Etappen gliedern. Für kommunale Verwaltungen gibt es jetzt für jede Etappe praxisnahe Hilfsmittel. Diese können zur Orientierung, eigenständigen Bearbeitung oder Prozessbegleitung dienen, um die Etappen erfolgreich zu meistern. Der Etappen-Rucksack wurde im Rahmen des Projektes „Instrumente für die kommunale Klimaschutzarbeit“ gemeinsam mit Modellkommunen erarbeitet und durch die Nationale Klimaschutzinitiative gefördert. Lernen Sie hier den Etappen-Rucksack kennen und machen Sie sich auf den Weg!

Laufzeit

Januar 2022 – Dezember 2024

Gefördert durch

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) Förderkennzeichen: 67KF0138A

Partner

Klima-Bündnis
Leipziger Institut für Energie GmbH

Weitere Inhalte zum Thema:

Energie