PLA-Schalen mit verbesserten Barriereeigenschaften in MAP-Verpackungen für empfindliche Lebensmittel

Lebensmittel wie Wurst- und Käseprodukte, aber auch vegetarische oder vegane Fleischersatzprodukte werden in Verpackungen mit Schutzatmosphäre verpackt. Diese enthalten ein Gasgemisch, das die Form, Farbe und Frische der Lebensmittel erhält. Um eine konstante Schutzatmosphäre zu gewährleisten, müssen die Verpackungen bestimmte Barriereeigenschaften aufweisen. Herkömmliche MAP Verpackungen bestehen aus einem fossil basierten Mehrschichtverbund. Durch den Multi-Layer-Aufbau sind Sie nur begrenzt recyclingfähig und gehen daher dem Stoffkreislauf nach der Einmalbenutzung verloren. Im Projekt PLA4MAP wird angestrebt, die Verpackungsmaterialien so zu wählen, dass das Endprodukt sowohl komplett biobasiert als auch recyclingfähig ist.

PLA wird als Hauptmaterial der Verpackung gewählt, um eine Verfügbarkeit im industriellen Maßstab zu gewährleisten. Eine Wasserdampfbarriere kann durch eine Beschichtung mit unpolaren Materialien wie Pflanzenölen und Wachsen oder durch quervernetzte Elektronenstrahlbehandlungen (eBeam) erzeugt werden. Die Sauerstoffbarriere erfolgt durch eine Beschichtung mit biobasierten Proteinen. Für die Herstellung der Deckelfolie wird PLA mit einer transparenten anorganischen Sperrschicht versehen. Alle Verfahren sollen so angepasst werden, dass die Verpackung auf bereits bestehenden Anlagen gefertigt werden kann.

Die Recyclingfähigkeit wird sowohl für mechanisches sowie für lösemittelbasiertes Recycling getestet und bewertet. Anschließend erfolgt eine lebensmittelrechtliche Bewertung und eine Überprüfung der Einsatzmöglichkeiten des Rezyklats.

In Zusammenarbeit des Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackungen (IVV), der Albstadt-Sigmaring Universität (ASU) und des ifeu ist es Ziel des Vorhabens, eine Schutzatmosphäre-Verpackung (MAP) aus biobasierten Rohstoffe zu entwickeln und ökologisch zu bewerten. Die Rolle des ifeu in PLA4MAP besteht unter anderem darin, durch eine Nachhaltigkeitsbewertung, der zur Verfügung stehenden Barrierematerialien, zur Entscheidungsfindung bei der Auswahl der Rohstoffe beizutragen. Zudem wird eine ökologische Betrachtung des fertigen Produktes durchgeführt und mit konventionellen Referenzverpackungen verglichen.

Laufzeit

Projektstart Juni 2020

Gefördert durch

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BEML)

Partner

Fraunhofer-Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackungen (IVV)

Albstadt-Sigmaring Universität (ASU)

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