
© Lars Brischke
Weitere Informationen
Brischke, L.-A., Over, M. (2020): Zeitwohlstand durch Suffizienz in einem Reallabor. Wie bauliche und organisatorische Strukturen die Zeitnutzung verändern. In: Ökologisches Wirtschaften 4/2020 (35), Schwerpunktthema: Sozial-ökologische Infrastrukturen, S. 27-29, IÖW/VÖW Berlin (Hrsg.), oekom Verlag München.
Over, M., Brischke, L.-A., Leuser, L. (2020): Das selbstverwaltete Studierendenwohnheim Collegium Academicum Heidelberg: Suffizienz lernen, leben und verbreiten. In: Brokow-Loga, A. und Eckardt, F. (Hrsg.): Postwachstumsstadt. Konturen einer solidarischen Stadtpolitik. Oekom-Verlag, München, S. 306-319.
SuPraStadt
Lebensqualität, Teilhabe und Ressourcenschonung durch soziale Diffusion von Suffizienzpraktiken in Stadtquartiere
Laufzeit
Mai 2019 - April 2022
Gefördert durch
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)Partner
Verbundpartner
Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Frankfurt am Main
Fachhochschule Dortmund, Fachbereich angewandte Sozialwissenschaften
Stadt Dortmund – Ombudsstelle für Bürgerinteressen
Stadt Heidelberg – Amt für Umwelt, Gewerbeaufsicht und Energie
Projektpartner
Förderverein Collegium Academicum Heidelberg e.V.
NH ProjektStadt, Frankfurt am Main
Praxispartner
Transition Town Heidelberg e.V.
BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V., Kreisgruppe Heidelberg
konvisionär – Verein für ökologisches Leben in Gemeinschaft e.V., Heidelberg
HageButze GmbH, Heidelberg
Stadtteilverein Bahnstadt e.V., Heidelberg
Projekt „nordwärts“ Dortmund
Vonovia Immobilienservice GmbH, Dortmund
nebenan.de – Good Hood GmbH
Magistrat der Stadt Kelsterbach
Caritas Kelsterbach
Projektbeschreibung
Die nachhaltige Transformation von Städten erfordert es, die Bedürfnisse der Bewohner_innen, insbesondere hinsichtlich sozialer Teilhabe und urbaner Lebensqualität, mit den ökologischen Anforderungen der Nachhaltigkeit wie der Reduktion des Ressourcenverbrauchs sowie der klimarelevanten Emissionen in Einklang zu bringen. Suffizienz ist der strategische Ansatz, mit dem diese Aufgabe adäquat adressiert werden kann: Sie besteht in Veränderungen von Konsummustern, Alltagsroutinen, sozialen und kulturellen Praktiken, die dazu beitragen, innerhalb der ökologischen Tragfähigkeit der Erde zu bleiben. Suffizienzpraktiken im Stadtquartier können z.B. die gemeinschaftliche Nutzung von Flächen, Förderung der Nahmobilität oder selbst erbrachte, gemeinschaftlich organisierte Dienstleistungen sein.
Im Mittelpunkt des Vorhabens steht die transdiziplinäre Zusammenarbeit mit drei Reallaboren mit drei unterschiedlichen Leitakteuren: Eine zivilgesellschaftliche Initiative in Heidelberg, die Kommune in Dortmund und ein Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Kelsterbach. Die Initiative zur Konzeption, Durchführung und Diffusion von Suffizienzpraktiken ging maßgeblich von diesen Leitakteuren aus und die Umsetzung ihrer Initiativen hat bereits begonnen.
Ziel des Heidelberger Reallabors ist es, ein lokales Suffizienznetzwerk aufzubauen, das bestehend aus städtischen und zivilgesellschaftlichen Akteuren zur Diffusion von Suffizienzpraktiken in die verschiedenen Stadtteile und Milieus beiträgt. Im Zentrum des Reallabors steht das Collegium Academicum (CA), eine zivilgesellschaftliche Initiative zum Aufbau eines selbstverwalteten Studierenden- und Auszubildendenwohnheims auf der Fläche des ehemaligen US-Hospitals in Rohrbach. Das ifeu unterstützt das CA in der Entwicklung und Umsetzung geeigneter Suffizienzmaßnahmen. Dazu gehören insbesondere die Bereiche der baubegleitenden Eigenleistungen, der Organisationsstruktur und des geplanten Bildungskonzepts.
Das Forschungsvorhaben zielt darauf ab, eine systematische, wissenschaftlich fundierte Identifikation und Analyse von Suffizienzpraktiken in Stadtquartieren, der Ermittlung und Bewertung ihrer ökologischen und sozialen Wirkungen zu erarbeiten. Zentral ist darüber hinaus die Frage, ob und wie eine Diffusion von Suffizienzpraktiken in ausgewählte soziale Milieus und zwischen diesen erfolgen kann und welche wechselseitigen Lernprozesse dafür notwendig sind. Die Diffusion dieser Praktiken soll durch einen Dialogprozess der Akteure vor Ort mit dem Forschungsteam sowie durch Interventionen aus dem Projekt heraus verstärkt und anschließend analysiert und evaluiert werden.
Die in den drei unterschiedlichen Reallaboren gewonnenen Erkenntnisse können Lösungsansätze liefern, wie Suffizienz als handlungsleitendes Prinzip in bestehende Strategien und Prozessen der Kommune integriert werden kann.
Weitere Informationen
Brischke, L.-A., Over, M. (2020): Zeitwohlstand durch Suffizienz in einem Reallabor. Wie bauliche und organisatorische Strukturen die Zeitnutzung verändern. In: Ökologisches Wirtschaften 4/2020 (35), Schwerpunktthema: Sozial-ökologische Infrastrukturen, S. 27-29, IÖW/VÖW Berlin (Hrsg.), oekom Verlag München.
Over, M., Brischke, L.-A., Leuser, L. (2020): Das selbstverwaltete Studierendenwohnheim Collegium Academicum Heidelberg: Suffizienz lernen, leben und verbreiten. In: Brokow-Loga, A. und Eckardt, F. (Hrsg.): Postwachstumsstadt. Konturen einer solidarischen Stadtpolitik. Oekom-Verlag, München, S. 306-319.