Kriterienset zur Bewertung von Technologiekonfigurationen für elektrische Lkw
Autor*innen: Florian Heining, Julius Jöhrens, Julia Pelzeter, Markus Werner, Martin Ruscher, Wolf-Peter Schill
Im Projekt enERSyn geht es um die Bewertung von Technologien für die Energieversorgung elektrischer Lkw. Dabei soll untersucht werden, welche Technologien komplementär zur stationären (Schnell-)Ladung eingesetzt werden könnten und welche Vorteile sich durch deren Einsatz erzielen ließen. Im Fokus stehen dabei insbesondere Systeme zum dynamischen Laden während der Fahrt, sogenannte „Electric Road Systems“ (ERS). Bisherige Forschungsarbeiten fokussierten auf den isolierten Vergleich verschiedener Energieversorgungssysteme unter standardisierten Bedingungen. Es zeigte sich dabei allerdings, dass dieser Blickwinkel nicht ausreicht, sondern eine systemische Betrachtung notwendig ist, da z.B. die Möglichkeit des dynamischen Ladens während der Fahrt Einfluss auf die nötigen Ausbaumengen stationärer Ladeinfrastruktur inkl. Netzanschlüssen und Flächenbedarfen, und damit auch auf Kosten und Ausbaugeschwindigkeit nimmt. In enERSyn sollen daher nicht Einzeltechnologien, sondern Kombinationen verschiedener Technologiekonfigurationen (Fahrzeug + Infrastruktur) bewertet werden – zunächst in Gestalt typisierter Anwendungsfälle, später auf eine deutschlandweite Betrachtung skaliert. Ein solche Kombination könnten beispielsweise Batterie-Lkw für den Verteilerverkehr mit einem geringen Anteil an öffentlichem Schnellladen und Oberleitungs-Lkw für lange Tagesrouten mit hohem Energiebedarf sein. Die komplementären Technologiekonfigurationen sind also durch spezifische Anwendungsparameter (Reichweite, Energiezufuhr, …) definiert. Als Grundlage für die umfassende Bewertung solcher Technologiekombinationen hinsichtlich technischer, ökonomischer, ökologischer, energiesystemischer und politischer Aspekte haben wir in einem ersten Schritt eine Bewertungsmatrix erstellt, die im weiteren Projektverlauf angewendet wird.