Lkw mit alternativen Antrieben – aktuelle Marktsituation bei Fahrzeugen und Infrastruktur

enERSyn Schwerpunktpapier #4

Autor*innen: Hendrik Beeh, Dominik Räder, Julius Jöhrens, Hinrich Helms

Der Bestand an Lkw mit alternativen Antrieben hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt. Offen ist derzeit, ob sich der positive Trend auch ohne Förderung fortsetzt. Batterie-Lkw dominieren hier sehr deutlich, während Wasserstoff (H2) bisher Probleme hat sich am Markt durchzusetzen, obwohl das Modellangebot zuletzt deutlich gewachsen ist.

H2-Technologie für Lkw kommt in der betrieblichen Praxis damit bisher kaum vor und wird eher „auf Sparflamme“ gehalten, solange unklar ist, ob der wirtschaftliche und regulatorische Rahmen ihren Betrieb künftig auf breiter Front ermöglichen wird. Wichtige Aspekte sind hier die H2-Beschaffung und -allokation sowie die Kraftstoffgesetzgebung, insbesondere die Treibhausgasminderungsquote.

Die Aktivitäten zu H2-Lkw finden daher derzeit vor allem bei Umrüstern statt und nicht bei den großen Herstellern. Dennoch wollen sich die meisten Hersteller die Option offenhalten und bieten daher Modelle an oder planen dies zu tun.

Während bei H2-Lkw unzureichende öffentliche Tankstelleninfrastruktur ein harter Showstopper ist, lässt sich bei Batterie-Lkw vieles auch ohne öffentliche Ladeinfrastruktur über das Depotladen realisieren. Hier gibt es bereits zahlreiche Aktivitäten. Die Kostenstruktur liefert generell Anreize, Energiebezug an öffentlicher Infrastruktur zu vermeiden, wenn man die nötige betriebliche Ladeinfrastruktur realisieren kann.

Fahrzeughersteller sind mittlerweile proaktiv dabei, ein Ökosystem für den Betrieb von Batterie-Lkw aufzubauen bzw. zu gestalten, sowohl im Bereich betrieblicher als auch öffentlicher Ladeinfrastruktur. Dies unterstreicht, dass Batterie-Lkw für die Erreichung der Flottenzielwerte fest eingeplant sind und hierfür eine solide Basis geschaffen werden soll. Bei anderen Technologien wie Batteriewechselsystemen und Electric Road Systems sind die Hersteller deutlich zurückhaltender.

Jahr

2025

Publikationstyp

Forschungsbericht

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