04.10.2021

E-Kerosin aus dem Emsland: Das ifeu entwickelt Nachhaltigkeitskriterien

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Am 4.10.2021 eröffnete Bundesumweltministerin Svenja Schulze die weltweit erste E-Kerosin Anlage in Werlte im Emsland. Die Anlage nach dem PtL-Prinzip (Power-to-Liquid) wird betrieben von der Firma Solarbelt gGmbH, ein Schwesterunternehmen der atmosfair gGmbH. Der renommierte CO₂-Kompensations-Anbieter wird auf diesem Wege selbst zum Produzenten von grünem Flugtreibstoff. Da synthetische Treibstoffe nicht per se grün oder gar nachhaltig sind, hat atmosfair das ifeu beauftragt, Nachhaltigkeitskriterien sowohl für den zur Herstellung erforderlichen Strom als auch für das als Rohstoff benötigte CO₂ zu entwickeln. Für den Strom – der erneuerbar sein muss – wurden insbesondere scharfe Anforderungen an die Zusätzlichkeit formuliert. Diese würden beispielsweise neue Windenergieanlagen ohne EEG-Vergütung erfüllen. Quellen des CO₂ für die Synthese des PtL-Treibstoffs sind sehr zahlreich und unterschiedlich. Die Nachhaltigkeitsbewertung erfolgt daher anhand mehrerer Kriterien wie z. B. die Frage nach dem fossilen oder biogenen Ursprung, nach dem Reststoffcharakter oder nach schwerwiegenden Umweltlasten, die mit der jeweiligen CO₂-Erzeugung verbunden sind. Ein wichtiges Kriterium stellt außerdem das Risiko sogenannter Lock-in-Effekte dar. Im Endeffekt werden mit dem vom ifeu entwickelten Kriterienraster sehr hohe Ansprüche an die Nachhaltigkeit gestellt. In der aktuell veröffentlichten Version beschränkt sich der Ansatz vorerst auf die Produktionsverhältnisse in Deutschland. atmosfair strebt an, den Rahmen auf die internationale Ebene zu erweitert werden, da absehbar ist, dass sich der PtL-Markt in Deutschland künftig stark nach Importen orientieren wird. Dann werden auch Aspekte der globalen Gerechtigkeit in die Kriterien einfließen.

Zum Projekt Kriterien für die Herstellung von nachhaltigem PtL für den Flugverkehr

Zur Studie Kriterien für die Herstellung von nachhaltigem PtL für den Flugverkehr