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ifeu-Podcast: „To bau or not to bau – wie graue Emissionen das Klima anheizen“

Rund 10 % der deutschen Klimaemissionen gehen auf Baustoffe zurück. Wie sich diese Treibhausgase eindämmen lassen, erklärt der Bauingenieur Florian Maiwald in der neuen Podcastfolge des „ifeu Update“.

Graue Emissionen oder im wissenschaftlichen Kontext auch „Embodied Carbon Emissions“ (ECE) genannt – das sind schädliche Klimagase, die über den gesamten Lebenszyklus von Baustoffen entstehen. Wenn Zement hergestellt wird zum Beispiel, wenn Materialien zur Baustelle transportiert werden, beim Bau selbst, beim Abriss von Gebäuden und bei der Entsorgung alter Baumaterialien. Schätzungen zufolge zeichnen ECE für rund 10 % der jährlichen deutschen Klimaemissionen verantwortlich.

Die genaue Menge an entstehenden Emissionen wurde bislang kaum untersucht. Der Grund: Lange Zeit entstand das Gros der Treibhausgase beim Betrieb von Gebäuden. Im Kontext zunehmend treibhausgasarm mit Wärme versorgter Gebäude durch bessere Dämmung und eine effizientere Wärmeerzeugung, zum Beispiel durch Wärmepumpen, gewinnt nun die Betrachtung von Emissionen aus dem Lebenszyklus der Baustoffe zunehmend an Bedeutung. Mit anderen Worten: Die grauen Emissionen fallen heute deutlich mehr ins Gewicht als früher. 

Wie groß das ECE-Problem tatsächlich ist und wie man ihm beikommen kann, ist Thema des aktuellen #ifeuUpdate Podcasts. Hier erklärt der Bauingenieur Florian Maiwald der Wissenschaftsjournalistin Nora Lessing, wie ECE entstehen und was Deutschland tun kann, um diese zu reduzieren. Sein Fazit: „Wir brauchen ein Potpourri aus vielen verschiedenen Lösungsansätzen für den Bausektor und eine strukturierte, schrittweise Einführung von Grenzwerten.“ Um ECE einzudämmen, müssten so etwa Gebäudeabriss und Neubau maßvoll eingedämmt, der Gebäudebestand besser genutzt werden.

Hören und abonnieren kann man „ifeu Update – den Podcast aus der Umweltforschung“ 

über die Webseite des ifeu, Spotify, Google- und Apple Podcasts sowie auf YouTube.

Produziert wird der Podcast von der Wissenschaftsjournalistin Nora Lessing für die Berliner Agentur Ahnen & Enkel, die sich auf Umwelt- und Energiethemen spezialisiert hat.

Hintergrund: 

Projekt und Studie: „Reduktion und Regulierung von Embodied-Carbon-Emissionen im deutschen Gebäudesektor“

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